Archiv 05/06 - Schach Nienberge 03 IV gegen SF Drensteinfurt II 5½ : ½
Nürenberg, B |
1721 |
Leuckert, H. |
1410 |
1 - 0 |
Van de Vyle, J. |
1662 |
Jaekel, H.W. |
Restpar. |
1 - 0 |
Sauerwald, M. |
1499 |
Kluth, T. |
keine |
½ - ½ |
Revaux, C. |
1494 |
Puente, F. |
1069 |
1 - 0 |
Ünal, N. |
819 |
Leuckert, K. |
Restpar. |
1 - 0 |
Noak, H.D. |
1120 |
Klingelhöfer, W. |
keine |
1 - 0 |
Spielbericht
Die geneigte Leserschaft muss noch einmal mit einem Bericht von mir vorlieb nehmen, aber für den nächsten Spieltag hat Nursel zugesagt!
Im Grunde fing alles ganz merkwürdig an:
Alle Spieler waren pünktlich erschienen – den Michael habe ich dafür verschmitzt gelobt – wir waren sogar so rechtzeitig, dass ich die lästigen Berichtskarten nicht erst während der Partie ausfüllen musste. Dann ging es sehr schnell und turbulent zur Sache.
Michael – er möge mir verzeihen – kam mit seiner vollen Bedenkzeit nicht wirklich zurecht und musste mit einer komplizierten Abwicklung in ein schwierig zu behandelndes Endpiel übergehen, nachdem er in der Eröffnung mit Schwarz lange Zeit nicht den Weg zum Ausgleich gefunden hatte. Zweimal lehnte er Remis aus mannschaftstaktischen Gründen ab.
In der Zwischenzeit hatte Heinz Dieter die Zeit voll auf seiner Seite, erinnert ihr euch? Beim letzten mal kam er wegen Michael zu spät und war deswegen ein wenig von der Rolle. Diesmal hatte er genügend Zeit Zähigkeit zu beweisen. Er patzte zwar anfangs Material ein, aber verstand es, die Stellung so zu komplizieren, dass der Gegner nicht mehr zurechtkam: 1:0.
Schach ist eben nicht nur Wissenschaft, sondern auch Sport!
Ganz schnell ging es auch bei Christoph, er kam mit Vorteil aus der Eröffnung heraus und machte kurzen Prozess (zumindest zeitlich): 2:0.
Nursel wickelte versiert in ein klassisch gewonnenes Bauernendspiel ab, bei dem sie einen Bauern gewinnen musste: 3:0. Zwischenzeitlich lehnte auch sie ein Remisangebot ab, da sie den Braten roch und unsere Mannschaft zu diesem Zeitpunkt noch alle Punkte brauchte.
Da bot dann Michael seinem Gegner Remis an, der einwilligte: 3½:½.
Der Mannschaftskampf war damit für uns entschieden, aber an den beiden ersten Brettern lief es noch weiter.
Bernd hatte an Brett eins eine Vorliebe für extrem ruhige Eröffnungsbehandlungen bewiesen und ein ausgesprochen ausgeglichenes Endspiel mit Bauern und Läuferpaar erhalten. Er verstand es in ganz ruhiger Manier Ungenauigkeiten des Gegners so zu nutzen, dass zunächst nur Felder dann aber ganze Bauern an ihn fielen: 4½:½.
Ich hatte mal wieder Glück, da mein Gegner mindestens zwei Chancen zum Ausgleich nicht ergriff und in bedrängter Stellung mit Zeitnot ein Matt übersah: 5½:½.
Dieses Mannschaftsspiel wirft bei uns natürlich die Frage auf, ob Pünktlichkeit jetzt gut oder schlecht ist?
Im Spielergebnis sehen wir glasklar, dass es dem einen nutzt und dem anderen schadet! Da hat der Leser aber noch einmal Glück gehabt, dass ich an dieser Stelle nicht mit einer Diskussion über Sekundärtugenden anfange...
(Bericht: Van de Vyle)