Schach Nienberge 2003 e.V.

 
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Archiv-2. Spieltag der 1. Mannschaft

Archiv-27.10.2012 SK Dülmen 1 - Schach Nienberge 03 I

Spielergebnis 4 : 4

Br. Schachklub Dülmen 1952 e.V. 1 Schach Nienberge 2003 1 4:4
1 Wewers, Reinhard Remmeke, Hans ½:½
2 Eiersbrock, Robin Stopka, Tobias ½:½
3 Stegemann, Norbert Gottkehaskamp, Philipp 1:0
4 Kötting, Hans-Erich Schäfer, Günter 1:0
5 Mohnke, Martin Keller, Dirk ½:½
6 Rebber, Christian Kemper, Georg 0:1
7 Grund, Wolfgang Hollnack, Olaf 0:1
8 Eiersbrock, Marko Melkert, Tim ½:½

Spielbericht

Der Kampf gegen den SK Dülmen war nichts für schwache Nerven, dies sei schon einmal voraus gesagt. So verlief der Kampf:


Den ersten Punkt steuerte ich an Brett 7 bei, wobei ich die unterentwickelte Stellung meines Gegners relativ schnell ausnutzen konnte. 1:0.


Günter an Brett 4 bekam ein Zeitproblem und dieser Umstand kostete ihm letztendlich wohl die Partie. 1:1


Tim an Brett 8, unser Ersatzmann aus der 2. Mannschaft, geriet in ein Spiel mit Springer, Läufer gegen Turm + 2 Bauern (einer davon als Freibauer), wobei die Damen noch auf dem Brett waren. Die zwei Leichtfiguren brachten die bessere Stellung, jedoch änderte sich dies im späteren Verlauf der Partie, die dann ausgeglichen war. Dann fand Tim ein nicht ganz korrektes Springeropfer, welches bei Nichtannahme, wie die Analyse zeigt, wohl verloren hätte. Der Gegner nahm es aber an und daraus resultierte ein schönes Dauerschach. 1,5:1,5


Georg an Brett 6 übernahm mit den schwarzen Steinen schnell die Initiative. Das starke Läuferpaar und die etwas passive Figurenaufstellung des Gegners konnte er überzeugend in einen vollen Punkt für uns ummünzen, sodass wir wieder in Führung gehen konnten: 2,5:1,5


Philipp an Brett 3 konnte mit den weißen Steinen keine Initiative erringen und der Gegner geriet im Mittelspiel durch eine Kombination in materiellen Vorteil, welchen er souverän verwerten konnte. Somit war der Kampf wieder ausgeglichen: 2,5:2,5


Dirks Partie an Brett 5 war für uns eigentlich schon abgehakt, da er im Mittelspiel eine Kombination übersah und nur 2 Leichtfiguren für die Dame bekam und keine Kompensation in Sicht war. Jedoch kämpfte er weiter und irgendwie konnte er in ein Endspiel abwickeln Läufer + Bauer gegen Turm und einigen weiteren Bauern auf dem Brett. Der Gegner bot, auch aufgrund von anstehender Zeitnot, Remis an, was Dirk nur zu gerne annahm und er uns so doch noch einen unerwarteten halben Punkt bescherte. Was wir daraus lernen? Kämpfen bis zur letzten Patrone! 3:3


Das Drama spielte sich an Brett 1 ab: Hans kam schon früh in eine wilde Position, musste auf die Rochade verzichten, konnte sich allerdings materiellen Vorteil sichern. Die Stellung war stets sehr kompliziert, aber immer vorteilhaft für ihn. Nun war die Zeit jedoch knapp geworden und irgendwann hatte Hans für ca. 20 Züge nur noch wenige Minuten, für 10 Züge nur noch 20 Sekunden, für 3 Züge nur noch 2 Sekunden, wobei ja noch eine Sekunde nach 40 Zügen übrigbleiben musste. Doch er meisterte dies (ein Blitz schlägt auch nicht schneller zu!). 40 Züge geschafft! Eine Sekunde auf der Uhr gerettet!


Und der Gegner? Die ganze Zeit klar in Zeitvorteil, zeigte seine Uhr nun die schwarze Fahne, was wohl bedeutete, dass die Zeitkontrolle nicht geschafft war. Hans machte den 41. (Sicherheits)zug und reklamierte Zeitüberschreitung. Es ergaben sich nun einige Fragen betreffend der gesamten Situation (Wann muss reklamiert werden? Wer darf reklamieren? Wer hat gesehen, welche Zeit ablief? Muss der Mannschaftsführer anwesend sein, wer kann ihn vertreten? Muss ein anwesender Mannschaftsführer Zeitüberschreitung reklamieren, auch wenn es gegen seine Mannschaft ist? Etc.) Genaueres würde hier zu weit führen, muss aber für die Zukunft abgeklärt werden. Nachdem die Zeitüberschreitung reklamiert war, wurde die Partie rekonstruiert.


Während dessen hatte Tobias an Brett 2 remisiert, eine Partie, die sich von Anfang an auf remislichem Boden bewegte. Evtl. wäre der Übergang in ein Endspiel Springer gegen Läufer mit noch einigen Bauern auf dem Brett erfolgreich gewesen. Ausgleich: 3,5:3,5


Somit musste die strittige Partie an Brett 1 über den Ausgang des Kampfes entscheiden.

Wir einigten uns letztlich auf ein Remis am Spitzenbrett und damit auf ein 4:4.


Diesen in einer freundschaftlichen Atmosphäre ausgetragenen Kampf am grünen Tisch zu entscheiden, das wollten wir letztlich alle nicht. Trotz der Aufregung blieben alle Beteiligten fair und ruhig, was ich als sehr angenehm empfand.

Als Zuschauer kann man sich so einen spannenden Kampf nur wünschen, als Teamkollege sollte man aber vorher seine Pillen gegen Bluthochdruck eingeworfen haben!


Zum Schluss möchte ich mich noch einmal im Namen von Schach Nienberge 03 herzlich bei dem SK Dülmen bedanken, der auf sein Heimrecht verzichtet hat, um Tim ein Mitspielen zu ermöglichen.


Der nächste Kampf findet am 26. November zu Hause gegen die Schachgemeinschaft Turm Raesfeld/Erle statt, die ebenfalls gut in die Saison gestartet ist. Dann wird sich zeigen, wohin die Reise tabellenmäßig geht!


Olaf Hollnack

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