Archiv 08/09 - Schach Nienberge 03 V gegen SF Drensteinfurt III 5 : 1
Andrew Lepke | 1423 | 0 - 1 | Martin K�ller | 1241 |
Bj�rn Hagemann | 1432 | 1 - 0 | Walter Beerwerth | - |
Werner Kolter | 1243 | 1 - 0 | Jens H�mann | 748 |
Wilhelm Kemper | 1200 | 1 - 0 | Eduard Maul | 893 |
Franz-Josef Telaar | - | 1 - 0 | Tobias M�ller | 933 |
J�rgen Niggemann | - | + : - | Lukas Bocke | 784 |
Spielbericht
M�rchenhafter Sieg in Nienberge
Der zweite Spieltag in der Kreisklasse bescherte uns den Besuch der dritten Mannschaft der Schachfreunde aus Drensteinfurt, die als Gastgeschenk einen ersten kampflos erbeuteten Punkt im Gep�ck hatten. Ein Blick auf die DWZ-Zahlen der G�ste und ihr Ergebnis vom ersten Spieltag (0,5:5,5 gegen Billerbeck II) versetzte uns deutlich in die Favoritenrolle, doch gerade solche Spiele sind ja bekanntlich besonders schwer zu gewinnen.
Da die zweite Mannschaft gleicherma�en ein Heimspiel hatte, war uns der lauschige Platz in einem der kleinen Mehrzweckr�ume des Spielortes beschert und mit einer guten Portion Selbstvertrauen gingen wir, angespornt von unserem Mannschaftsf�hrer, in die einzelnen Partien. Willi erwies sich auch einmal mehr als Retter in der Not, denn eigentlich hatte er gar nicht vorgehabt zu spielen, musste aber f�r die pl�tzlich unp�sslich gewordene Nursel einspringen.
Drau�en gr��te die Sonne � ein letztes Mal, wie mir heute aus der R�ckschau scheint � und drinnen rauchten die K�pfe. Soweit ich das von meinem Brett aus sehen konnte, waren die Partien zun�chst im Grunde ausgeglichen. Einzig Bj�rn Hagemann, dessen Bruder Lars mit der zweiten Mannschaft nebenan spielte und Assoziationen an das M�rchen vom Hasen und Igel wach werden lie�, entfachte von Beginn an einen aggressiven Angriff, den sein Gegner nicht ganz �berblicken konnte und eine Figur stehen lie�, die sich Bj�rn � mehr L�we als Igel � auch routiniert schmecken lie�.
Kurz darauf �berschlugen sich jedoch die Ereignisse: Franz-Josef Telaar konnte deutlich Materialgewinne verbuchen (wenngleich auch vorbeifliegende Kiebitze meinten, man solle ihm doch mal die en passent-Regel beibringen) und auch Werner Kolter setzte seinen Gegner immer mehr unter Druck. Selbst schien ich meine Augen �berall zu haben, nur nicht auf meiner Partie, was mich nach einem vertr�umten Schlagabtausch im Zentrum auf einmal in arge Bedr�ngnisse brachte, die ich nur mit �u�erster M�he und unter Preisgabe meiner Initiative abwenden konnte. Bj�rns Dominanz auf dem Schachbrett wurde immer verheerender, was seinen Gegner zu langen Spazierg�ngen an der frischen Luft veranlasste. Es half alles nichts: Eine wundersch�ne Mattkombination erstickte den schwarzen K�nig, der sich versucht hatte mit einer langen Rochade aus der Aff�re zu ziehen.
Auch Werner Kolter, von dessen Partie ich leider nur sehr wenig mitbekam konnte sich mit deutlichem Materialvorteil absetzen und leicht den Sieg davon tragen.
An Brett 4 zauberte Willi eine Drohung nach der anderen aufs Brett, die seinen Gegner so sehr verwirrten, dass er sich entschloss Abschied von seiner Dame zu nehmen � ein recht abrupter Abschied, wie mir scheint. Doch wer nun denkt, dass H�nsel ohne Gretel nicht recht sein m�chte, wurde eines besseren belehrt... und so durfte der gute Willi dem jungen Herrn einmal zeigen, dass er durchaus in der Lage ist Matt zu setzen.
Auch Franz-Josef Telaar f�hrte seinen ungef�hrdeten Sieg in den heimatlichen Hafen ein, so dass es mit einem Mal 5:0 stand und den G�sten ein furchtbares Debakel drohte. Sie trugen es allerdings mit �u�erster Fassung. An den nun freien Brettern begann man regelrecht kleine Tuniere auszutragen, was Werner Kolter u. a. dem zweiten Sieg �ber seinen motivierten Gegner einbrachte � trotz vehementer Proteste konnten wir diesen zweiten Punkt bei der Tunierleitung leider nicht durchsetzen. Da wird nur �brigbleiben, die anderen Partien gleicherma�en souver�n zu gewinnen, lieber Werner.
So sa� ich nun allein mit meinem Gegner im Raum und ahnte, dass es an mir war den G�sten zumindest ein Ehrenp�nktchen zu retten, zumal es mir im weiteren Verlauf der Partie nicht so recht gelang aus meinem Dornr�schen-Schlaf zu erwachen und nachdem ich es auch noch tunlichst vermied meinen K�nig aus seiner zentralen und bedrohten Stellung zu befreien, zahlte ich die Zeche.
Mit diesem wunderbaren 5:1 Erfolg haben wir nun mit unglaublichen 10:2 Brettpunkten die Tabellenf�hrung �bernommen. M�ge die Kreisklasse erzittern!"
Andrew Lepke