Archiv 08/09 - SV Türme Billerbeck II gegen Schach Nienberge 03 V 1 : 5
Röchling, Detlef | 1393 | 0-1 | Lepke,Andrew | 1423 |
Cernyj,Aleksandr | 1376 | Remis | Hagemann,Björn | 1432 |
Schelte,Walter | - | 0-1 | Kolter,Werner | 1243 |
Sandmann,Nikolas | 963 | 0-1 | Ünal,Nursel | 1075 |
Grave,Richard | - | 0-1 | Kemper,Wilhelm | 1200 |
Elvering,Niklas | 807 | Remis | Telaar,Franz-Josef | - |
Spielbericht
Sturm über Billerbeck
Welch' ein Tag! Ein herrlicher Wintertag – nicht zu kalt, nicht zu warm – dazu frisch gefallener Neuschnee und ein malerischer Spielort im wunderschönen Billerbeck gegen den einzigen Gegner in der Kreisklasse, der noch höher gewonnen hat als wir. Die Mannschaftskollegen waren bester Dinge, Nienberge V so stark aufgestellt wie noch nie und auch Billerbeck zeigte deutlich Ambitionen sich nicht einfach vom Brett fegen zu lassen – kurzum: Ideale Voraussetzungen.
Und in der Tat begann die Partien in aller Ruhe. Einzig Franz-Josef Telaar hatte es scheinbar etwas eiliger und einigte sich mit seinem Gegner zügig auf Remis. Doch die Ruhe sollte trügen; einige der Gastgeber vermeinten am Horizont schon dunkle Wolken aufziehen zu sehen. Willi lieferte "as usual" eine Partie, die mit allen Wassern gewaschen war. Hier eine Falle, hier eine Drohung, dort eine Fesselung – sein Gegner konnte noch dagegenhalten... noch.
Doch während vor dem Spiellokal ein regelrechtes Schneetreiben einsetzte, wurde auch der Wind innerhalb der Räumlichkeiten und vor allem auf den Brettern stärker. Werner Kolter konnte einen Patzer seines Gegners ausnutzen und einen Turm gewinnen, der ihm sofort bei seinem nun Gestalt annehmenden erdrückenden Angriff zur Seite stand. Nach wenigem Lavieren stand fest: 1,5-0,5 für Nienberge.
Björn Hagemann hatte eine, mit Verlaub gesagt, stinklangweilige Stellung auf dem Brett, in der nichts passierte, doch an den anderen Brettern brach der Sturm nun los! Nursel hatte noch vor Spielbeginn an der Tanke ordentlich zugelangt, "Ich hab' noch nichts gegessen!" Und wie hungrig sie war, musste auch ihr jugendlicher Gegner erleben. Eine instabile Stellung in Kauf nehmend, drang sie mit aller Gewalt gegen den weißen König, der nachdem die Mittel der Verteidigung erschöft waren, ungläubig die Waffen streckte.
Der Autor dieser Zeilen selbst hatte sich in einer symmetrischen Englischen Partie einigen Vorteil erspielt, drückte stark gegen die schwarze Dame, als sein Gegner einzügig seine Dame einstellte und die Niederlage seines Teams damit besiegelte. Auch Willis Gegner musste, nachdem er sich lange redlich bemüht hatte, unserem Mannschaftsführer den Lorbeerkranz des Sieges überreichen. 4,5-0,5
Björn, der am Vorabend bis tief in die Nacht hinein ge...arbeitet hatte und dementsprechend müde war, quälte sich noch wenige Züge durch die Partie und entschloss sich dann zum Remis. Endstand: 5-1.
Als wir bei den Autos ankamen, hatte es aufgehört zu schneien. Der Sturm hatte sich gelegt – oder war vielmehr weitergezogen...
Andrew Lepke