Archiv-Spielbericht

Eindrücke vom Kampf SC Sendenhorst 2 gegen SC Nienberge 2

Spielort war das zentral gelegene Bürgerhaus. In der 2. Etage befand sich der geräumige, mit großen Fenster versehene Spielraum, den der Verein wohl am Saisonende verlassen muss. Beide Mannschaften traten fast in Bestbesetzung an, Sendenhorst mit zwei Ersatzspielern, Nienberge mit einem. Wir waren klar favorisiert, wenn man einzig die DWZ zugrunde legt. Doch der Verlauf zeigt, dass Zahlengläubigkeit im Verhältnis zu den vielfältigen Möglichkeiten, die das Leben bietet, nachrangig ist ...

Zum Verlauf
Nach 2 Spielstunden machte Frank mit Weiß den 1. Punkt: Er war seinen Gegner mit frühem f4-f5 am Königsflügel angesprungen und ging mit L, S, D und Turm auf den König los. Dies führte zu großen Materialgewinn.
Eine halbe Stunde später glich Sendenhorst aus: Konrad hatte als Schwarzer zwar eine von ihm bevorzugte Variante auf dem Brett, doch leider konnte sein Gegner wissensmäßig wie schachlich mehr als mithalten. Im Mittelspiel opferte dieser mutig die Qualität auf c6, – Konrad hatte lang rochiert -, und den König freilegen. Konrad übersah nach seinen Worten eine genaue Verteidigung, die wohl zu Dauerschach geführt hätte … Dann galt die Regel: 3 Figuren – ein Matt! D, S und T von Weiß ließen dem nackten König kein Feld mehr ...
Nach 3,5 Stunden konnte Siegmar den Punkt für sich verbuchen. Er hatte sich das Läuferpaar erkämpft, konnte die Stellung immer mehr öffnen und seinen Vorteil umsetzen!

In der Phase der Zeitkontrolle kam es zu stürmischen Entwicklungen!

Zunächst machte Philipp Remis: Wenn ich es richtig wahrnahm, war die Partie sehr positionell und keine Seite konnte entscheidende Vorteile für sich behaupten. Ungleiche Läufer machten am Ende eine eindeutige Entscheidung kaum möglich – eine gerechte Punkteteilung.
Kurz danach kam es bei Thorsten und mir zu Resultaten:
Thorsten hatte die ganze Zeit angegriffen, den Gegner klar zurückgedrängt und teilweise einen Vorsprung von 40 Minuten auf der Uhr. Um den Angriff taktisch durchzubringen, investierte er sehr viel Zeit und stellte schließlich in Zeitnot einen Turm ein ... 2,5 beide ...
Meine Partie legte ich sehr komplex und ruhig an. In der Zeitnotphase häuften sich dann bei beiden Seiten die Fehler. Erst stellte mein Gegner zweizügig eine Figur ein, was ich ebenfalls übersah. Dann stellte er sehr unglücklich zweizügig die Dame ein. - Wir waren uns unsicher, ob wir die 40. Züge hatten oder nicht, er wollte noch einen Zug machen, und dies war nach einer extrem anstregenden Partie der entscheidende letzte Fehler.

3,5 : 2,5 für Nienberge nach der Zeitkontrolle – und zwei noch offene Partien:

In einer wechselhaften Partie gelang André der Punkt zum 4,5.
In der Eröffnung hatte er mutig einen Bauern geopfert, aber richtige Kompensation nicht erhalten. Um die Wahrscheinlichkeit von drei Ergebnissen offen zu halten, zwang er seinen Gegner zu einem korrekten, jedoch auch riskanten Figurenopfer am Königsflügel. Und es klappte: Der Gegner fand den Gewinnweg nicht und André konnte die Stellung vereinfachen und den Figurenvorteil ausnutzen.
Wie schon öfter war Christians Partie die letzte laufende, nachdem er seinen Äußerungen nach die ganze Zeit auf Gewinn stand und in Zeitnot weiterblitzte … Wie schon öfter mit einem Endspiel, in diesem Fall ein Doppel-Turm-Endspiel mit Mehrbauer für ihn. Der jungendliche Gegner hielt jedoch sehr gut mit, Christians Vorteil verflüchtigte sich etwas, und schließlich machten beide Remis, auch, um sich schnell auf den Nachhauseweg zu machen ...

Durchaus glücklicher Entstand 5 : 3 für Nienberge 2. Nach einem harten Kampf sind wir dem Ziel Aufstieg einen Schritt näher gekommen.

Die nächste Runde findet am 22. Februar zu Hause statt: Gegner ist Drensteinfurt.

2 Tipps zum Schluss:

Am Sa., 1. Februar, 16 Uhr spielt Nienberge 1 zu Hause gegen Emsdetten!

Überregionales:
Am Sa./So., 8./9. Februar ist wieder Bundesliga-Wochenende in Emsdetten (20 Minuten mit dem Zug entfernt ...): Dort kann man diverse GM live bei der Arbeit am Brett sehen. Weiterhin kommentiert üblicher Weise IM Beckemeyer in einem separaten Raum die Partien, und man kann mit ihm über dies und das fachsimpeln oder Fragen stellen. Auch gibt es ein (fast) kostenfreies Catering auf Spendenbasis. Wen das nicht hinter'm Ofen hervorlockt ... Nähere Infos auf der homepage der Schachbundesliga http://www.schachbundesliga.de/staticsite/staticsite.php?menuid=135&topmenu=80&keepmenu=inactive oder der Website des Emsdettener Schachclubs www.skturm-emsdetten.de/m1aufstellung.php

Harald