Archiv-Spielbericht

Liebe Schachfreunde,

hier weniger ein Spielbericht als mehr ein paar subjektive Eindrücke eines Spielers, der seit einiger Zeit seine „Wandererkrankheit“ überwunden zu haben glaubt, daher möglichst intensiv am Brett „arbeitet“ und sich vor allem dann ein wenig an den anderen Brettern über den Stand informiert, wenn Entscheidungen anstehen, die der eigenen Partie eine (neue) Richtung und Qualität geben, die für das Ergebnis des Kampfes von Bedeutung sein könnte:

Am 30. November spielten wir im Institut am Stühmer Weg gegen die 6. Mannschaft des SK Münster 32. Der SK hatte die alten Haudegen Jahnke, Raschke und Stremmer, die auch bisher noch nicht zum Einsatz gekommen war, nicht aufgeboten, und spielte mit 4 Ersatzspielern. Nienberge 2 hingegen trat in Bestbesetzung an, somit als klarer DWZ-Favorit.

Hier meine Eindrücke vom Verlauf des Kampfes (vielleicht mag jemand, der die Einzelheiten genauer wahrgenommen hat als sich, einen ergänzenden Beitrag schreiben?!):

Frank kam an Brett 8 zu einem ziemlich schnellen Erfolg gegen Hartwig Schütt, von dem ich leider nichts mitbekommen habe.
Tim konnte an Brett 1 mit 1. c4 in der Folge keinen Vorteil gegen Ulrich Wehling herausholen – die Punkteteilung erfolgte im späten Mittelspiel in wohl ausgeglichener Stellung.

An Brett 3 hatte Konrad eine italienische Partie mit etwas Schärfe angelegt, doch sein Gegner Ralf-Rüdiger Baumann hielt gut dagegen, so dass auch hier die Punkte bald geteilt wurden.

So nach 2 bis 3 Stunden gewann Siegmar gegen Ernst-Theo Goebel an Brett 7 (leider habe ich hier nur das Ergebnis mitbekommen).
So stand es relativ schnell 3 : 1 für Nienberge 2. Bei den 4 noch offenen Partien kam es an Brett 4 zur nächsten Entscheidung:
In einem Schwerfigurenendspiel – jede Seite hatte D und T bei gesicherter Rochadestellung, B auf beiden Seiten, Schwarz einen Mehrbauern am Damenflügel – brachte sich Meinhard Sobel gegen Torsten in horrende Zeitnot. Wie ich schon des Öfteren sehen konnte, bevorzugte er den Partieverlust per Zeitüberschreitung, anstatt zwischendurch seine Entscheidungen zu beschleunigen. Somit brachte das dauerhafte Druckspiel von Torsten uns den Punkt zum 4:1.
Ungefähr zeitgleich gegen Ende der 4. Spielstunde verlor an Brett 6 André gegen Rolf Redemann. Dieser hat seine gute Form, die er im Senden Open 2013 gezeigt hat (ca. 50 DWZ-Punkte Zugewinn), konserviert. Mit den weißen Figuren griff er André’s Rochadestellung an, konnte sie entscheidend schwächen und zum König vordringen.

Beim Stand von 4 : 2 für uns erhielt ich in leicht besserer Stellung ein Remisangebot meines Partners an Brett 2, Johannes Arndt, das ich annahm, „um den Sack zuzumachen“, wie Torsten es ausdrückte.
In der Partie hatte ich in einem Sizilianer mit Schwarz nach ca. 15. Zügen die Initiative übernommen und im Fortgang nach einem Fehler des Gegners einen B gewonnen. Die technische Verwertung war nicht einfach, zumal Weiß keine Anstalten machte, etwas zu unternehmen und nur ein Remis abklammern wollte.
Diese Partie hatte ein besonderes Gepräge: Zu einen kündige mein Gegner an, während der Partie ein Buch zu lesen, worauf er dann aber verzichtete. Des weiteren kreierte er einen weiteren sportlichen Aspekt zum traditionellen Schach, indem er – aus mir nicht bekannten Gründen – ca. drei von vier Spielstunden stehend spielte.
An Brett 5 begann Philipp gegen Eva Baumann scharf mit einem Königsgambit. Eva verteidigte sich ganz gut. Bei heterogenen Rochaden (Weiß kurz, Schwarz lang) kam es dann zu einer ungleichen Materialverteilung: Philipp hatte die D gegen 2 T, jedoch mit 2 Mehrbauern im Zentrum, die dann wohl die Entscheidung brachten.

Fazit:
Ein relativ sicherer 5,5 : 2,5 Sieg für Nienberge 2. Der SK 6 konnte zwar an den ersten Brettern gut dagegen halten, die Entscheidung fiel an den unteren Brettern, an denen wir die DWZ-Überlegenheit in volle Punkte umsetzen konnten.

Ausblick:
In 2 Wochen spielen wir gegen Telgte 2, die bisher eine sehr gute Saison spielen, und Aufstiegsambitionen geltend machen können …