Archiv 07/08 SN 03 III gegen SF Beelen II
Spieltag ist Samstag der 08.12.2007.
Spielbeginn ist 16 Uhr.
Spielort ist das
Lydia-Gemeindezentrum (ev. Kirchengemeinde),
Plettendorfstraße 5, 48161 Münster-Nienberge.
Spielergebnis 4 zu 4
Schmidt, Benedikt |
1639 |
Merkentrup, Ralf |
1682 |
½ - ½ |
Van de Vyle, Jan |
1691 |
Hofene, Markus |
1627 |
1 - 0 |
Nürenberg, Bernd |
1640 |
Radinger, Rudolf |
1580 |
½ - ½ |
Hilderscheid, Georg |
1504 |
Hofene, Josef |
1688 |
½ - ½ |
Dr. Wolf, Manfred |
1558 |
Leismann, Franz-Josef |
1428 |
0 - 1 |
Dirks, Volker |
1396 |
Krieft, Manfred |
1485 |
+/- |
Revaux, Christophe |
1505 |
Günther, Karl-Heinz |
1488 |
0 - 1 |
Wackernagel, Eckhard |
1438 |
Grothues, Fabian |
1103 |
½ - ½ |
Spielbericht
Die Fahrt nach Nienberge muss für die Beelener recht mühsam gewesen sein, denn sie kamen autobahnbedngt eine Viertelstunde zu spät; macht nichts, das kann passieren.
Sie waren zudem nicht komplett; macht nichts, das kann passieren: 1:0.
Mein Gegner ließ sich in der Eröffnung überrumpeln; macht nichts, das kann passieren: 2:0.
Unser gefürchteter Remiskönig Georg bot diesmal kein Remis, aber sein Gegner ihm; macht was, das kann passieren: 2½:½.
Bernd war gut augelegt und zauberte mit Schwarz taktisch in einer Geller-Variante im Sizilianer. Nachdem das Hauen und Stechen vorbei war, bot er Remis, denn das Bauernendspiel mit ungleichfarbigen Läufern war nicht zu gewinnen. Zunächst lehnte sein Gegner aus mannschaftstaktischen Gründen ab, willigte aber später ein: macht nix, das passiert: 3:1.
Benedikt wickelte in ein Endspiel ab, in dem sein Gegner keinen Gewinnweg mehr sah, obwohl Benedikts Bauernstruktur etwas schlechter war; macht was, das ist passiert: 3½:1½.
Da holt Eckhard mit einer Minusfigur wegen vorgepreschter Bauern ein wertvolles Unentschieden; macht viel, das Remis in spe: 4:2.
Da die letzten zwei Partien für uns sehr gut aussehen, insbesondere Christophe hatte ein beeindruckendes Bauernzentrum aufgebaut, sah sich unsere Mannschaft auf der Gewinnerstraße. Auch Manfred hatte Vorteil durch Druck auf einen Isolani.
Doch dann wird es hektisch: Chrisophe kommt in Zeitnot. Da er das gewöhnt ist, mache ich mir noch keine Sorgen. Und siehe da: Christophe führt den 40. Zug aus, verschnauft und seine Stellung ist definitiv weiterhin klar gewonnen. Sein Gegner jedoch führt einen weiteren Zug aus und reklamiert auf Zeit. Da ich heute Ludger als Mannschaftsführer vertrete, bin ich automatisch Schiedsrichter, also halte ich die Uhr an und prüfe mit dem Mannschaftsführer von Beelen auf einem weiteren Brett, ob 40 oder weniger Züge von Christophe ausgeführt worden sind. Wir stellen übereinstimmend fest, dass Christophe bis zur Reklamation genügend Züge ausführte: sein Gegner vergaß bereits in der Eröffnung einen Zug zu notieren.
Soweit ist das ein normaler Vorgang. Leider hat das Christophe völlig aus dem Konzept gebracht. Das ist auch gut nachvollziehbar, denn bis zur Zeitkontrolle staut sich einiges auf, was dann quasi zur Eruption gelangt. Einige Züge später kommt es zur nächsten kleinen 'verbalen Rangelei': Christophe meint, sein Gegner habe den König berührt, aber nicht geführt, weshalb ich an den Tisch gerufen werde. Jetzt wird aber kein Protest von Christophe mehr eingelegt. Er will wohl einfach in Ruhe Schach spielen. Diese Ruhe hat er jetzt endgültig nicht mehr und stellt eine Figur ein und gibt entnervt auf.
Auch die Beelener bekunden ihre Untröstlichkeit; macht extrem viel, aber es hilft nichts: 4:3.
In diesem für das Schachspiel ungewöhnlichen Durcheinander habe ich nicht mitbekommen, dass Manfred nicht wusste, dass uns ein Remis von ihm genügt. Er lehnt ein entsprechendes Angebot seines Gegners ab, da er den vollen Punkt holen will. Nun verkombinert er sich aber und stellt zu viel Material ein; macht ein Unentschieden, ist passiert: 4:4.
Den persönlichen Ärger unserer beiden Spieler Manfred und Christophe kann ich sehr gut nachvollziehen. So finde ich diesen Satz aber z.B. sehr eindrucksvoll: „[...] ich hätte direkt nach der Feststellung des Einhaltens der Zeitkontrolle für 10 Minuten raus gehen sollen ein wenig frische Luft schnappen.“, so Christophe auf der Nachhausefahrt. Das gefällt mir sehr gut, da es erstens nur so geht und zweitens nicht „Fehler bei anderen“ gesucht werden!
Zudem möchte ich diese Frage in den Raum werfen: Weswegen treffen wir uns am Samstag Abend zum Schachspiel? Für klinisch korrekte Abwicklungen einer von Computern berechneten Variante vermutlich nicht...
Und nebenbei: wir sind immer noch Tabellenführer.
(Jan)