Archiv 07/08 26.01.2008 Schach Nienberge - SK 32 Münster 5 5,5 - 2,5
Spielbericht
Als Erster beendete Thorsten seine Partie. Sein Gegner spielte Englisch mit bald darauf folgendem e4. Thorsten bekam kein taktisches Spiel und fing sich einen Doppelbauern ein, also eine leicht schlechtere Stellung. Sein Gegner hatte es offensichtlich von Vornherein auf ein Unentschieden angelegt. Als dieser dann das Remiesangebot unterbreitete, war es klug von Thorsten, dies auch anzunehmen.
An Brett 8 war nach einem Damenbauernspiel auch nichts los. Auch hier einigte man sich bald auf eine Punkteteilung. Spielstand 1 – 1
Ilja lieferte eine famose Partie ab. Er spielte Königsindisch und sein Gegner meinte, ihn mit allen 4 zentralen Bauernakieren zu müssen. Schwarz konnte aber ein gekonntes Spiel am Damenflügel aufziehen, was im Königsinder eigentlich die Domäne von Weiß ist. Konrads Türme beherrschten hier die offenen Linien und die weißen Figuren sahen sich zahlreichen Drohungen ausgesetzt. Letztlich konnten diese Drohungen nicht mehr pariert werden und der erste volle Punkt für uns war eingefahren.
Georg spielte Damengambit auf katalanische Art. Nachdem man auf diese Weise den Königsflügel zementiert hatte, wendeten sich beide Spieler der anderen Bretthälfte zu. Georg streute in dieser Phase eine leichten Fehler ein, den sein Gegner aber noch topte.
Daraufhin liefen die weissen Figuren zu aggressivem Spiel auf. Ein Eindringen auf f7 war nicht zu verhindern und Georgs Gegner streckte die Waffen. Sehr angenehmer Spielstand von 3 – 1
Konrad spielte das Budapester Gambit und zwar das richtige, nämlich Fajarowicz. Weiß bekam offensichtlich das Flattern und gab bald den Bauern zurück. Diese Entscheidung überlässt Schwarz jedoch bei Materialgleichheit das elegantere Spiel. Es war schwer für Konrad, diesen Vorteil in einen Sieg umzumünzen. Letzlich muss sich Schwarz über ein Remis nicht ärgern.
Gegen die Aljechin-Verteidigung opferte Waldemar sehr bald eine Figur. Um den Druck aufrecht zu erhalten, war er gezwungen, eine weitere zu geben. Der Angriff sah dann auch sehr gefährlich aus. Schwarz hatte jedoch genügend Material in die Waagschale zu werfen und obsiegte deshalb auch. Es stand jetzt 3,5 – 2,5 für uns.
Auch am Ersten kam die Aljechin-Verteidigung aufs Brett. Offensichtlich ein guter Abend für Schwarz heute. Denn Hans spielte die Vorzüge dieser Verteidigung aus und verfügte bald über die hier übliche stabile Bauernstruktur und Entwicklungsvorsprung. Die Schwäche der weißen Bauern führte dazu, dass einer der ihren verlustig ging. Es entstand ein zentraler gedeckter Freibauer für Schwarz und Hans rollte dann seinen Gegner auf. Der Mannschaftssieg war gesichert.
Günter spielte mgegen Caro-Kann sehr zurückhaltend und sein Gegner erreichte Entwicklungsvorsprung. Dieser konnte das jedoch nicht nutzen. Das Spiel neigte sich jetzt zu Gunsten von Weiß und der schwarze König geriet in eine misliche Lage. In hochgradiger Zeitnot behietlt Günter hier die Nerven und schickte diesen ins Mattnetz. Chapeau.
Ein schöner 5,5 – 2,5 Sieg war überzeugend erspielt worden.
Siegmar Scharlow