Archiv 09/10 - Schach Nienberge 03 V gegen SF Greven II 4 : 2
SN03 V | DWZ | Ergebnis | Greven II | DWZ |
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Hagemann,Björn | 1457-20 | 1-0 | Laurenz,Jochen | 1544-95 |
Lepke,Andrew | 1362-21 | 1-0 | Hornemann,Ulrich | 1317-38 |
Demtröder,Wolfgang | 1435-23 | 1-0 | Voss,Andreas | 1166-21 |
Ünal,Nursel | 1084-10 | 0-1 | Celia,Fabrizio | 1246-47 |
Telaar,Franz-Josef | 1156-1 | 1-0 | Möller,Wilhelm | 1181-15 |
Niggemann,Jürgen | - | 0-1 | Bielsky,Jens | 1075-6 |
Spielbericht
Gespräche, Wut und viel Glück zum Saisonauftakt
Das erste Spiel nach dem Aufstieg in die Kreisliga ereilte uns erst mit einer gehörigen Verspätung. Die stark gebeutelten Grevener baten um eine Verlegung des Termins. Eine Bitte, der wir, sportlich wie wir sind, auch gern nachkamen. Die Schachfreunde aus Greven dankten uns dieses Verhalten jedenfalls mit einer Kommunikationsbereitschaft, wie sie auch schon die zweite Mannschaft erleben durfte. Wolfgangs Gegner bekam während der Partie einen kleinen Eilkurs in Sachen Regelwerk des Schachspiels... ist zwar nur ein Spiel, wie ein Grevener ganz richtig anmerkte, und in Münster wird solches Verhalten nur gerügt, sportliches Verhalten jedoch ist etwas anderes!
Wolfgang Demtröder spielt eine sehr solide Verteidigung, die ihm nach einer Unvorsichtigkeit seines Gegners die Dame für einen Turm einbrachte. Was nun nach einer klaren Sache aussah und es auch war, zog sich doch ein wenig in die Länge. Der Gegner, der scheinbar gern bis zum Matt spielen wollte und dessen Laune sich von Zug zu Zug verschlechterte, geriet nur langsam in die unaufhaltsame Angriffsmaschinerie und konnte sich nach dem Mattzug eines bissigen "na endlich" nicht enthalten. Tipp von mir: Wenn man soviel Material weniger und keine Lust mehr hat, hilft manchmal eine Aufgabe weiter!
Ich selbst hatte einen sehr passiv agierenden Gegner am Brett, der mir unglaublich viel Raum im Zentrum ließ, meine unablässigen Angriffen mit drei Bauern belohnte und schließlich entnervt die Waffen streckte.
Franz-Josef Telaar eroberte im äußerst komlizierten Mittelspiel gegen einen sehr aggressiv spielend Gegner geschickt eine Mehrfigur, die er aber nur um den Preis von zwei starken Minusbauern gewann. Der folgende Kampf war hart, aber Franz-Josef behielt die Nerven und die Figur und konnte im Endspiel schließlich den verdienten Sieg einfahren.
Jürgen Niggemann, der für den verhinderten Werner Kolter einsprang, spielte eine sehr solide erste Hälfte seiner Partie, in der er sogar zeitweise deutliche positionelle Vorteile erspielen konnte. Im Endspiel verdaddelte er die Partie und gab einen Springer, von dessen Verlust er sich nicht mehr erholte.
Das heiße Finale wartete mit zwei völlig offenen Partien auf. Nursels radikaler Angriff hatte ihr zwar einen Minusbauern eingebracht, doch sah es durchaus so aus, als könnte sie diesen problemlos kompensieren. Björn stand gegen seinen erfahrenen Gegner (Zitat "den Willi kenne ich schon seit über 50 Jahren") etwas bedrängt aber mit viel Potential. Radikalität erwies sich nicht als die geeignete Waffe und so musste Nursel, nach Kurzanalyse von einigen Kibitzen stinksauer, die Partie aufgeben. 3:2, Sieg oder Mannschaftsremis lag nun in den Händen von unserem Mann an Brett 1, der seine Sache gewohnt sicher spielte und ein unveschämtes Glück hatte. Während die Partie noch völlig ausgeglichen war und beide Spieler etwa gleiche Angriffsmöglichkeiten hatten, patzte Björns Gegner gehörig und bot Björn die Möglichkeit einzügig auf der Grundlinie mattzusetzen. Ein Fehler, den Björn eiskalt ausnutzte und somit Matchwinner wurde.
Andrew Lepke