Archiv 09/10 - ZuZ Everswinkel II gegen Schach Nienberge 03 V 0:6
Tobias Neumann | 1190 | 0 - 1 | Björn Hagemann | 1457 |
Erik Wirmer | 1400 | 0 - 1 | Andrew Lepke | 1362 |
Ingrid Muesmann | 1175 | 0 - 1 | Werner Kolter | 1248 |
Karl Fischer | 1099 | 0 - 1 | Wolfgang Demtröder | 1435 |
Clemens Sieverding | 1257 | 0 - 1 | Franz-Josef Telaar | 1156 |
Andreas Kimmina | 1020 | 0 : 1 | Wilhelm Kemper | 1228 |
Spielbericht
Albträume und Spukgestalten
31.10.: Reformationstag und Halloween; die Nacht in der sich die Welt der Geister und die der Menschen besonders nahe kommen - eine Erfahrung, die unsere gut organisierten und hilfsbereiten Gastgeber aus Everswinkel auch machen mussten, denn auf ihren Brettern spielte sich wirklich Albtraumhaftes ab.
Von der reinen Wertungszahl gingen wir, abgesehen von mir und Franz-Josef, als klare Favoriten ins Rennen und schnell war klar, dass es unsere Gegner auch tatsächlich schwer mit uns haben würden. Wolfgang Demtröder gewohnt vorsichtig agierend konnte erneut schnell die Dame erobern und die Partie schon sehr bald für sich entscheiden. Überhaupt war es ein Tag, an dem man auf die Damen am Schachbrett nicht besonders viel Rücksicht nahm: Willi, der für die ausgefallene Nursel antrat, übergab seine Dame erst einzügig seinem Gegner und nahm diesem wenige Züge später mit einer Gabel dessen Dame ab. In diesem schaurigen Schlagabtausch siegte schließlich Routine über Übermut und mit einem Mal stand es 2:0 für Nienberge.
Auch an den anderen Brettern war der Geist von Halloween deutlich zu spüren: An Brett 1 spielten sich die ersten 7 Züge gruselige Dinge ab. Vielleicht kenne ich aber auch bloß die Eröffnung nicht... jedenfalls sah es gruselig aus. 1.e4 e5 2. Sf3 Df6 (?!) 3. Sc3 c6 ! Wen wundert es, dass der Spieler für Everswinkel irgendwann große Schwierigkeiten bekam Felder für seine Springer zu finden? Björn machte die Sache m. E. unnötig spannend, indem er dem Schwarzen gute Angriffsmöglichkeiten bot, aber gewann schließlich souverän.
Mitten im Mannschaftmatch wurde es dann laut. Eigenartiger Lärm aus anderen Sphären, kakophonische Klänge aus dem Jenseit erschütterten das Spiellokal: die Everswinkler Marschkapelle gab sich die Ehre, wurde aber vom sehr fürsorglichen Mannschaftsführer der Gastgeber zurecht gestutzt.
Ich hatte einfach einen guten Tag. Mein Gegner spielte nicht präzise genug gegen meine Eröffnung und geriet etwa ab dem 5. Zug unter einen Dauerangriff. Er verteidigte sich zwar redlich, war meinem Druck auf dem Damenflügel aber nicht gewachsen und gab schließlich Bauer für Bauer. Das Endspiel traten er mit 3 Minusbauern an und konnte entsprechend wenig tun, um meinen Sieg zu verhindern.
Doch es sollte noch schlimmer kommen: Auch Werner Kolter spielte gegen eine Gegnerin, die nicht allzuviel Wert auf ihre Dame legte und konnte so eine niemals gefährdete Partie sicher nach Hause fahren.
Von Franz-Josefs Partie habe ich nicht allzuviel mitbekommen. Ich sah nur, dass er schnell einen Bauern gewinnen konnte und ansonsten in einer recht ausgeglichen wirkenden Partie stand. Ob nun dieser Mehrbauer oder ein Patzer des Gegners die Partie entscheidete, vermag ich nicht zu sagen. Von dieser mir geisterhaften Partie bleibt deshalb nur das Ergebnis festzuhalten: Franz-Josef siegt und sichert uns so das 6:0.
Was kann man nun nach so einer "Nacht" sagen? Die Nebel lichten sich, die Zerstörung bleibt. Wir wünschen den Schachfreunden aus Everswinkel mehr Glück beim nächsten Mal!
Andrew Lepke