Leistungsgerechtes Unentschieden? Was ist leistungsgerecht? ARCHIV
Wie nah Sieg und Niederlage bei einem Mannschaftskampf beieinander liegen können, und wie sehr es teilweise von Zufall/Glück abhängt, ob es null, ein oder zwei Mannschaftspunkte gibt, hat schon unsere Begegnung gegen Sendenhorst gezeigt. Auch nach unserem aktuellen Kampf gegen die Zweitvertretung der Indischen Dame kann man die (müßige) Frage nach der Gerechtigkeit im Schach stellen. Und wie gegen Sendenhorst war es im Endeffekt wieder meine Partie, die für Sieg, Niederlage oder Unentschieden ausschlaggebend war....
In meiner 40,5 Züge umfassenden Partie stand ich gefühlte 45 Züge unter starkem Druck, so dass ich kaum dazu gekommen bin, mir andere Partien anzusehen. Deshalb kann ich inhaltlich kaum etwas Qualifiziertes dazu berichten. Den Auftakt machte auf jeden Fall Bernd mit einem Remis nach bereits 13 (?) Zügen. Es folgte ein weiteres Remis von Michael Sauerwald. Andrew konnte dann den vollen Punkt für sich verbuchen und erweist sich damit gleich in seiner ersten Saison als "sichere Bank" für unsere Mannschaft. Rolf scheint Springer zu bevorzugen. Jedenfalls spielte er auch an diesem Tag mit Springer-Paar gegen das Läuferpaar. Ob es nun das Läuferpaar war, oder ob es eine andere Ursache hatte, weiß ich nicht - jedenfalls ging an Brett eins der Punkt an den Gegner. Michael Helkenberg hatte zwischenzeitlich ein Remis-Angebot abgelehnt, was sich als richtig erwies. Er konnte im Anschluss seine Partie zum Sieg führen. Frank ist in dieser Saison eine ähnlich sichere Bank wie Andrew. Er konnte die Gewinnversuche seines Gegners neutralisieren und eine Punkteteilung erreichen.
Kommen wir nun zu meiner Partie, in der ich wie bereits erwähnt über lange Zeit sehr schlecht stand, obwohl ich Weiß hatte. Bei beiderseits enger werdender Bedenkzeit ließ mein Gegner mit der 32. Zug eine Abwicklung zu, die zu einem Endspiel mit zwei Mehrbauern für mich führte. Nach Überstehen der Zeitkontrolle hatte ich diesen Vorteil, der sicherlich zum Sieg reichen sollte, immer noch. Nachdem die Verteidigungsarbeit doch ziemlich Kraft gekostet hatte, und weil mit einer Punkteteilung zumindest ein 4:4 schon mal gesichert war, bot ich Remis. Ein Spieler mit mehr "Killer-Instinkt" hätte das sicher nicht gemacht. Aber ich hatte das Gefühl, dass ich an diesem Tag den vollen Punkt nicht verdient hatte.
Blieb noch die Partie von Michael Kösters, wo mittlerweile auch ein Endspiel erreicht war, allerdings mit umgekehrten Vorzeichen - Michaels Gegner hatte die Mehrbauern. Nach Aussage von Bernd hatte Michael aber eine einzügige Gewinnmöglichkeit ausgelassen. Ich habe es nicht gesehen, weil ich nach meiner Partie auch mal frische Luft brauchte.
So wurde es ein Unentschieden - ob nun leistungsgerecht oder auch nicht.
Norbert
Spielergebnis ARCHIV
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Gesamtergebnis | : |