Archiv 06/07 - 2. Spieltag der 3. Mannschaft

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Archiv 06/07 - SN03 III gegen SF Telgte IV

Spieltag ist Samstag der 30.09.2006.

Spielbeginn ist 16 Uhr.

Spielort ist das

Lydia-Gemeindezentrum (ev. Kirchengemeinde),

Plettendorfstraße 5, 48161 Münster-Nienberge.

Spielergebnis 5 : 3

Nürenberg, Bernd

1725

Wolffgang, Georg

1578

0 - 1

Van de Vyle, Jan

1649

Knobloch, Michael

1431

1 - 0

Sauerwald, Michael

1488

Jeising, Wilhelm

1353

1 - 0

Homann, Ludger

1585

Dr. Kleinhölter, Klaus

1329

0 - 1

Revaux, Christophe

1464

Völker, Frank

1309

1 - 0

Ünal, Nursel

1085

Schlottbom, Severin

1202

0 - 1

Hilderscheid, Georg

1556

Berkemeier, Katharina

1094

1 - 0

Dirks, Volker

1365

Schrager, Mark-Andre

1042

1 - 0

Spielbericht

Hodenkrebs! So hieß die vernichtende Diagnose des Arztes, als ich auch schon aus meinem seltsamen Albtraum Samstag früh erwachte. Leute, weder meine Heilpraktikerausbildung noch das Schachspielen unter fast nur Männern tut meiner Wahrnehmung gut.

 

Heute Nachmittag sollte das Spiel gegen Telgte stattfinden. Ich war noch völlig angeschlagen, wann hat man auch mal Hodenkrebs als Frau.

Jan rief mich an und wollte mit mir zusammen zu Michael radeln, den wir dann abgeholt hätten, um gemeinsam in unserem Spiellokal in Nienberge aufzutauchen.

 

Es kam fast alles ganz anders. Jan und ich radelten nur einen Teil der Strecke zusammen, den Rest radelte er mit zwei Rädern weiter zu Micha, weil ich mich vorher auf die Fresse gelegt hatte (Anmerkung von Jan: Nursel wurde dann von einer Passantin mit einem PKW zu Michael gefahren). Während mein Körper noch arglos auf geradeaus beschleunigt war, verschwand mein Rad -in Jans` eingekeilt- abrupt nach links. Die Geradeausbeschleunigung hörte dann ohne Fahrrad unter mir ziemlich direkt auf und ich landete schmerzvoll auf Schulter und Knie. Das tat ziemlich weh! Zerfetzt und mit Blut überströmt, vergaß ich meinen Albtraum von heute früh.

 

Schnell verarztet und leicht verspätet kamen wir drei - alle etwas verpeilt- in Nienberge an.

 

Zehn Minuten spielten die anderen bereits. Wieder dabei waren Bernd N., Jan vdV, Micha S., Ludger H., Christophe R, Georg. H, Nursel Ü. und Volker D. (Am Spielbrett adäquat zur Aufzählung)

 

Nach dem wir Nachzügler auch auf unseren Plätzen waren, kehrte die gewohnte Stille ein. Dann plötzlich ertönten ziemlich imposant, sakrale Orgel-Töne von nebenan. Bernd stellte sofort eine Assoziation zu Handys her, die während des Spieles nicht klingeln dürfen. Das Gelächter war groß.

 

Ziemlich bald stand es 2:0 für uns.

 

Volker Dirks

gewinnt als erster. Spielt mit Weiß; die Eröffnung sieht eher nachteilig für Weiß aus; mal ehrlich, Volker, hast Du Dir dabei was gedacht? Schwarz rochiert zuerst und kurz, Weiß rochiert ebenfalls kurz. Doch dann, ziemlich nach dem 14. Zug wendet sich das Blatt. Kurz darauf schon geht die f-Linie auf. Erst verliert Schwarz einen Bauern, danach gibt es zu viele Möglichkeiten für Weiß. Volker entscheidet sich für die Figuren-Rodung. Schwarz gibt auf.

 

Dann gewinnt

Christophe Revaux

Nach einer Standarderöffnung kommt es zu einem schnellen Abtausch der Leichtfiguren, wobei Schwarz einen Bauern gewinnt. Es sieht dann aus wie ein Endspiel „Dame+Turm“, wobei Schwarz (zusätzlich zum Mehrbauer) leicht besser steht. Dann zieht aber Weiß zu schnell und verliert ohne Fremdeinwirkung einen Turm. Das Spiel ist nach 23 Zügen aus.

 

Das 2:1 beschere ich meiner Mannschaft

Nursel Ünal

Ich stehe fertig rochiert und gut. Schwarz kann noch nicht rochieren. Ich fühle mich überlegen, das einzige, was nervt, sind mein Knie und ein schnell ziehender Gegner.

Dann, unvermittelt und noch in der Eröffnung verschenke ich eine Figur. Grundlos. Hole zwei Bauern dafür zurück.

Schwarz kann den Druck erhöhen, will mir den dritten Bauern nicht gewähren. Tausche nach

Pseudo-Drohung falsch ab. Gebe auf. Albtraum und zerfetztes Knie treten in den Hintergrund. Ich verliere. Das erste Mal nach langer, langer Zeit. Man war ich schlecht drauf!

 

Es erfolgt der Ausgleich mit 2:2 nach dem nächsten entschiedenen Spiel.

Ludger Homann solidarisiert sich kurzerhand mit mir und verliert aus mir

nicht bekannten Gründen.

Der Beitrag zum Spiel entfällt, nicht weil Ludger verliert, sondern weil seine Aufzeichnungen, die ich bekommen habe, keinen Sinn machen. Müssen wir gemeinsam

nachtragen, Ludger. Sorry!

 

Zum 3:2 kommt es nach erfolgreichem Spiel von

Michael Sauerwald.

Micha spielt systematisch Indisch, oder Indisch mit System. Der Gegner

bleibt zum Glück systematisch zu passiv. Kommt also nicht so recht ins Spiel. Als Micha ein Opfer bringt, um Matt zu drohen, gibt der Gegner nach 22 Zügen auf. Fuchs Du!

 

Das 3:3 kommt ausgleichend für Telgte.

Bernd Nürenbergs

Gegner, auch ein schlauer Fuchs, der Herr Wolfgang, baut mit einem Blackmar-Diemer Gambit von Anfang an starken Druck auf den Königsflügel auf. Bis zum 22. Zug kann Bernd diverse Drohungen abwenden. Der im 23. Zug zentralisierte Springer hätte Bernd mindestens eine Figur gekostet. Bernd gibt auf.

 

PUH! 4:3 kommt es dann für Nienberge mit dem Sieg von

Georg Hilderscheid.

Auch dieses Spiel bleibt unkommentiert, da keine Notation und auch keine Notizen vorhanden sind; vielleicht können wir es noch nachtragen.

Georg bringt aber schon die Erleichterung, unser Guter!

 

Die endgültige Entscheidung mit 5:3 kommt durch

Jan Van de Vyle

Hier wird gemeinsam und geschlossen Caro-Kann gespielt. Wir haben trotzdem zugeguckt.

Das ist immer das schönste an so einem Mannschaftskampf. Zum Ende tummeln sich alle Kollegen um einen herum. Wenn man gewinnt ist es schön, wenn nicht, dann ;-)

Jans Gegner schwächt sich unnötig am Königsgeflügel mit g6. Dadurch kommt er nicht zur Rochade. Jan kann jetzt schwarz-feldrig vorgehen. Es kommt zum Materialgewinn. Jan gewinnt als letzter. Sagt mal, was habt ihr die ganze Zeit gemacht. Das Spiel endet nach dem 18.ten Zug.

 

Anschließend gingen wir gemeinsam noch ein Bierchen trinken, und ich erfuhr, dass der Mond immer mit dem gleichen Gesicht uns anlächelt (Kneipen-Physik), weil er mit 27,3 Tagen um sich selbst und um die Erde rotiert. Man spricht von einer gebundenen Rotation des Mondes (ergänzt aus schlauem Buch).

 

Fazit: Was mit einem Albtraum anfängt, sich zu einem Desaster verdichtet, kann auch ein entspanntes und unterhaltsames Ende nehmen.

 

Lieben Gruß, Nursel