Archiv 06/07 - SK MÜnster 32 III - Schach Nienberge 03 I am 09.12.2006
Endergebnis 5,5 - 2,5
Martin Busch |
1989 |
Georg Kemper |
1961 |
1 - 0 |
Thomas Kaufholt |
1999 |
Konrad Kluczka |
1868 |
1 - 0 |
Klaus Wingenfeld |
1881 |
Waldemar Luft |
2118 |
0 - 1 |
Uwe Raddatz |
1883 |
Rolf Jörgensmann |
1790 |
1 - 0 |
Maia Amirezashvili |
|
Klaus Brüner |
1760 |
0 - 1 |
Frank Recklingloh |
1814 |
Heinrich Mantler |
1737 |
1 - 0 |
Dieter Stremmer |
1846 |
Siegmar Scharlow |
1644 |
1 - 0 |
Rahel Micklich |
1462 |
Werner Vanoni |
1720 |
remis |
Spielbericht
Ohne unsere zwei Top-Spieler Benedikt Albustin und Thorsten Schipke zogen wir in den Mannschaftskampf gegen SK III. Bei unserem Gegner fehlten sogar sage und schreibe 4 Stammspieler und ich frohlockte schon insgeheim. Hätte ich nicht tun sollen. Wie man weiß und wie wir erfahren sollten, verfügt der SK über ein großes Reservoir starker Nachrücker aus unteren Mannschaften.
Leider kann ich über die einzelnen Partien nicht viel berichten, denn ich spielte bis zum Schluß und konnte meine Aufmerksamkeit nicht teilen. Deshalb folgen diese meine spärlichen Anmerkungen in der Reihenfolge der Bretter.
Georgs Gegner hatte wohl in der Eröffnung gegurkt und mir sah es auf den ersten Blick nach einer Gewinnstellung für uns aus. Leider verschusselte Georg das Ding und verlor als Strafe.
Von Konrads Partie sah ich so gut wie gar nichts. Sie sah mir recht ausgeglichen aus und wie Konrad sie verlor, entzieht sich meiner Kenntnis.
Waldemar allerdings überzeugte ebenso wie beim letzten Kampf mit seiner Eröffnungsbehandlung. Wer gegen ihn sizilianisch spielt, muß sich schon warm anziehen. In der geschlossenen Variante postierte er seine Streitkräfte am Königsflügel, um dann nach abgeschlossener Figurenaufstellung anzugreifen. Wenn Schwarz sich am Damenflügel und im Zentrum nicht aktiv genug verhält und nur wie das Kaninchen auf die Schlange starrt, geht er unter. So wieder einmal hier geschehen.
Warum Rolf verlor, entzieht sich wiederum meiner Kenntnis. Sein Gegner ist aber als starker Spieler anzusehen und so wollen wir es als sportliches Ergebnis werten.
Klaus mühte sich gegen seine überaus charmante Gegnerin und erreichte Raumgewinn bei allerdings geschlossenen Linien. Es war jedoch schlechterdings nicht zu erkennen, wie man einen Durchbruch ohne entscheidenden Materialverlust realisieren konnte. Seine Gegnerin bot Remis, doch ich bat ihn weiterzuspielen, um noch eine Chance im Mannschaftskampf zu bekommen. Beide gerieten in heftige Zeitnot was darin resultierte, daß Klaus`Gegnerin ihren 40. Zug eine Sekunde nach Ablauf der Zeit ausführte.
Heinrich saß direkt neben mir und so konnte ich hin und wieder lunschen. Die ersten Züge sahen noch ganz gut aus, aber beim Übergang von der Eröffnung ins Mittelspiel stellten sich schon Schächen ein. Diese waren dann wohl nicht mehr zu kitten und führten zum Verlust.
Es war meine schwächste Partie seit Monaten, in Mannschaftspunktspielen seit Jahren. Mein Gegner kam mir mit Wolgagambit und spielte dies schlecht. Der Minusbauer und der sofort ausgeführte Tausch der weißfeldrigen Läufer beraubten ihn jedweder Initiative. Nun ist Entwicklung bekannternaßen Pflichtfach. nur Genies oder außergewöhnliche Stellungen entscheiden manchmal sofort. Eines von beiden ritt mich und ich schlitterte, nicht ausreichend entwickelt, in eine schwierige Stellung, gewann zwar noch einen Bauern aber patzte und verlor eine Figur. Scheinbar wachgerüttelt erkämpfte ich sie mir auf Kosten der zuvor vorhandenen Mehrbauern zurück, doch die Stellung war nun mit vielen Schwächen behaftet und die Zeit knapp. Ein Bauer ging flöten, zwei Sekunden vor Ultimo führte ich den 40. Zug aus und sah mich in einem Doppelturmendspiel mit einem Minusbauern und den beiden gegnerischen Scheißtürmen auf meiner zweiten Reihe. Kann man noch von Remis träumen, muß man aber gekonnt spielen. Diese schlechte Partie schloß ich dann mit einer kleinen Ungenauigkeit erfolglos ab.
Werner hatte es mit einer ganz jungen Gegnerin zu tun. Sie saß vor Beginn des Wettkampfes schon hochnervös auf Ihrem Stuhl und sah irgendwie mitleiderregend aus. Nicht aber so während des Spiels. Ganz cool packte sie da im richtigen Moment g4 aus (Werner wird sich erinnern), befreite sich damit und bekam gleichwertiges Spiel. Die Partie endete dann Remis, beide hatten es sich verdient.
Eine ganz blöde Niederlage. Nach der letzten Begegnung hatten wir zurecht Selbstbewußtsein getankt, heute entpuppten wir uns als Gurkentruppe.
Siegmar Scharlow