Archiv 07/08 Schach Nienberge 03 II gegen SF Beelen I ½ : 7½
Heinrich Mantler |
1752 |
Dieter Hofene |
1898 |
0 - 1 |
Werner Vanoni |
1712 |
Volkmar Kohkemper |
1817 |
0 - 1 |
Ralf Schmidt |
1589 |
Martin Hanewinkel |
1830 |
0 - 1 |
Siegmar Scharlow |
1719 |
Thomas Wältermann |
1790 |
½ - ½ |
Rolf Jörgensmann |
1698 |
Winfried Hanewinkel |
1786 |
0 - 1 |
Norbert Temmen |
1663 |
Werner Hofene |
1698 |
0 - 1 |
Dr. Laszlo Henninger |
1667 |
Wolfgang Henke |
1762 |
0 - 1 |
Michael Wissen |
1560 |
Thomas Bleier |
1592 |
0 - 1 |
Spielbericht
Dass es gegen Beelen schwer werden würde, war uns von vornherein klar. Wir traten wieder mit reduziertem Personal an und Beelen war wohl fast komplett. Da hätte schon das Glück mitspielen müssen.
Dazu kam, dass wir auf die Flure unseres Spiellokals ausweichen mussten, ohne dass wir vom Hausherrn vorab darüber informiert waren.
Da saßen wir also fröstelnd in unseren Jacken und die Langmut unserer Gäste war zu bewundern. Nicht jeder Gastverein hätte so etwas ohne Murren mitgemacht.
Die Partien begannen und ich war als erster fertig. Mein Gegner spielte Königsindisch und ich wählte das Sämischsystem. Mit der langen Rochade und einem Bauernvorstoß am Königsflügel verschaffte ich mir räumliche Vorteile. Wahrscheinlich aber zu einfallslos gespielt und ich sah da keinen Gewinnweg mehr. Mein Gegner sagte auch, er wüsste nicht, wie er gewinnen soll und so einigten wir uns auf ein Kavalliersremis.
Werner sah sich nach e4 und d6 einem Gegner gegenüber, der eine stabile Aufstellung anstrebte und dem dies auch gelang. Irgenwie verirrte sich ein weißer Bauer ins gegnerische Lager und war zum Gefressen werden verurteilt. Werner verlor dann auch noch weiteres Material und gab bald auf.
Es stand 0,5 – 1,5.
Laszlo spielte Französisch, erreichte Vorteile und stand eigentlich deutlich besser, zumal sein Gegner in Zeitnot geriet. Welcher Teufel ihn dann ritt, auch wie sein Gegner schnell zu ziehen, kann glaube ich nicht mal er beantworten.Er hatte doch noch eine Stunde Zeit ! Wer schnell zieht, macht Fehler und so vergeigte er die Partie. Ein Lehrbeispiel mit saublödem Ausgang.
Heinrich geriet in irgend eine Abart der Italienischen Partie, zerrüttete seine Stellung und das Gegenspiel dafür war nicht ausreichend. Ein konzentriert spielender Gegner rang ihn dann auch entscheidend nieder. Au Backe 0,5 – 3,5 ,eine deutliche Niederlage zeichnete sich ab.
Norbert spielte Englisch und entwickelte sich gut. Sein Gegner griff mit zwei Bauern am Königsflügel an und sollte eigentlich dafür bestraft werden. Norbert fand zweimal nicht die starken Züge und geriet sogar unter Druck. Ein weiterer gravierender Fehler durch Schlagen mit dem falschen Bauern bescherte dem Gegner eine durchschlagende taktische Abwicklung, die Norbert entscheidenden Materialverlust eintrug.
Und warum Rolf seine Partie verlor, ist bei seiner Erfahrung nicht zu begreifen. In der Abtauschvariante des Damengambits geriet er nie in Schwierigkeiten, wickelte in ein Endspiel mit gleichem Material ab, in welchem sein Gegner sogar mit dem Nachteil eines Doppelbauern zu kämpfen hatte. Nicht cool geblieben und die Kiste mit dem Verlust der Partie gründlich in den Sand gesetzt. Der Mannschaftskampf war ja schon zuvor verloren, aber jetzt nahm die Niederlage beängstigende Dimensionen an 0,5 – 5,5.
Ralf spielte trotz seiner Niederlage eine bravouröse Partie. Gegen einen weit höher einzustufenden Gegner sah er sich mit seiner eigenen Lieblingseröffnung, der Londoner Variante des Damenbauernspiels, konfrontiert. Er spielte alles richtig und gut, meisterte alle Klippen eines komplizierten taktischen Kampfes und fand nur in Zeitnot den Gewinnzug nicht (Ralf, Le6 anstatt Dh2 wäre es gewesen). Es war klar, der nicht gefundene Gewinnzug musste hier (leider) mit dem Verlust der Partie einhergehen. Aber nochmals: tapfer gekämpft, Ralf !
In Michaels Partie ging es ruhig zu. Englische Partie mit baldigen Abtäuschen und gefestigter Bauernstruktur. Michael machte dann einen weniger starken Zug, der aber noch nichts anbrennen ließ. Erst als er seinen Turm vom zu deckenden a-Bauern abzog, um auf der offenen Linie gegenzuhalten, fiel nach weiren Aubtäuschen besagter a-Bauer. Sein Gegner hatte nun einen gedeckten Freibauern am Damenflügel und leichtes Spiel.
Das Endresultat fiel mit 0,5 – 7,5 erschreckend aus. Alle bis auf Ralf haben saumäßig gespielt. Es ist eine BLAMAGE, auch für die Daheimgebliebenen.
Siegmar Scharlow