Archiv 07/08 Ind. Dame Münster II gegen Schach Nienberge 03 II 3½ : 4½
Thomas Glotzbach |
1810 |
Heinrich Mantler |
1752 |
1 - 0 |
Gerd Knierim |
1719 |
Frank Dirks |
1701 |
0 - 1 |
Werner Kerkhoff |
1678 |
Ralf Schmidt |
1589 |
½ - ½ |
Ulf Brambrink |
1687 |
Siegmar Scharlow |
1719 |
1 - 0 |
Hans-Dieter Janocha |
1603 |
Rolf Jörgensmann |
1698 |
0 - 1 |
Heidrun Blume |
1609 |
Josef Rath |
1674 |
0 - 1 |
Andreas Scholz |
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Dr. Laszlo Henninger |
1667 |
1 - 0 |
Raphael Pehle |
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Dr. Manfred Wolf |
1558 |
0 - 1 |
Spielbericht
Ja, wir traten mal wieder ersatzgeschwächt bei der Indischen Dame an. Jedoch war ein Sieg unsere klare Vorgabe.
Zur Beobachtung der einzelnen Partien kam ich nur selten, da meine Partie meine (fast) uneingeschränkte Aufmerksamkeit erforderte und ich ja schließlich zwischendurch auch noch zum Rauchen nach draußen musste.
Unsere zwei Doktoren an Brett 7 und 8 spielten mit unterschiedlichem Erfolg. Während Dr. Wolf ganz abgeklärt seinen Gegner dessen Fehler machen ließ und dieser bald eine ganze Figur und wenig später auch die Partie (ebenso die ganze) verlor, gewann Laszlo die Eröffnung und die Qualität für sich. Sehr bald ließ er jedoch ohne Not eine Springergabel zu und büßte seine Dame ein. Da war dann auch nichts mehr zu retten. Es stand 1 - 1
Josef spielte wie gewohnt sicher mit Königsfianchetto. Seine Gegnerin fing sich Schwächen ein und Josef kam ziemlich flott zum Erfolg.
Auch Frank hatte seinen Gegner gut im Griff. Nach einer sehr schönen Abwicklung kam er zu einem ungefährdeten Sieg. 3 - 1 für uns
Rolf bearbeite einen seiner Lieblingsgegner im Sizilianer mit c3. Dieser fand dagegen überhaupt keine Mittel und nach einem schönen Bauernopfer übernahm Rolf vollständig die Initiative; Schwarz hatte kein Gegenspiel.
Rolfs verbundene Freibauern am Damenflügel machten Schwarz dann den Garaus. 4 -1, der Sieg schien sicher.
Aber was dann an Brett 4 und 1 ablief, spottet jeder Beschreibung.
Ich kam ebenfalls im Sizilianer prima aus der Eröffnung heraus, hampelte dann aber mit meiner Dame herum. Noch ein nicht gut durchdachter d5-Vorstoß und ein Bauer ging flöten. Das wollte ich aber nicht auf mir sitzen lassen und stellte die Qualle und einen weiteren Bauern ein. Normalerweise gibt man hier auf. Im Mannschaftkampf macht man sich aber nicht lächerlich, wenn man auch in scheinbar aussichtsloser Stellungen weiterspielt. Ich schaute mir die Situation an und erkannte, dass meine Figuren die schwarzen Felder dominierten. Darauf baute ich meine weiteren Aktionen auf. Einen leicht zu nehmenden Bauern ließ ich stehen und positionierte den Läufer auf der wichtigen Diagonale zum feindlichen König. Auch der Springer kam nach einigen Zügen gut zur Geltung und meine Dame attackierte den weißen Turm. Auf diese Phase der Partie bin ich auch heute noch stolz. Weiß musste die Qualität zurückgeben und ein forciertes Remis war möglich und damit der Mannschaftssieg. Das muss man machen ! Jetzt spielte ich auf Sieg. Vertretbar, nicht aber in dieser Phase des Mannschaftskampfes. Ein falscher Zug und ich lief ins Matt. 4 -2
Noch dusslicher spielte Heinrich. Gegen Ben-Oni eröffnete er bewusst stabil mit e3. Er erreichte Vorteile im Mittelspiel, die Figurenkonstellation war beiderseits desolat, aber Heinrich hatte einen Bauern mehr bei Turm gegen Turm und ungleichfarbigen Läufern. Da jetzt noch zwei Partien liefen und es bei Ralf sehr sehr ungewiss aussah, muss er Remis machen. Macht er aber nicht, sondern eine fehlerhafte Kombination und verliert. 4 - 3 es wackelte bedenklich.
Ralf spielte seine Londoner Variante und erreichte schnell Angriffsspiel. Nun opferte er einen Läufer, was wohl nicht notwendig war. Dennoch sollte meiner Meinung nach der Angriff durchschlagen. Wohl nicht ganz genau gespielt und Ralf behielt seine Minusfigur. Nur gut, dass die Mehrfigur seines Gegners eingesperrt war. Dessen Königsflügel war total ungeschützt und Ralf erreichte in komplizierter Stellung ein Dauerschach. Uffff
Den Sieg in letzter Minute gerettet, welchen Heinrich und ich leichtfertig aufs Spiel gesetzt hatten.
Siegmar Scharlow