Archiv 08/09 - Schach Nienberge II gegen SF Olfen II 4,5 : 3,5
Schach Nienberge II | DWZ | SF Olfen II | DWZ | Ergebnis |
---|---|---|---|---|
Frank Dirks | 1718 | Stephan Wucherpfennig | 1845 | 0 - 1 |
Siegmar Scharlow | 1773 | Dr. Winfried Boenigk | 1786 | ½ - ½ |
Frank Schulte-Austum | 1768 | Gerd Steffens | 1827 | 0 - 1 |
Rolf Jörgensmann | 1756 | Manuel Jendrich | 1783 | + : - |
Norbert Temmen | 1618 | Gregor Pinno | 1678 | 0 - 1 |
Lars Hagemann | 1607 | Daniel Sandmann | 1707 | 1 - 0 |
Jan Van de Vyle | 1748 | Friedhelm Spanka | 1558 | 1 - 0 |
Ludger Homann | 1585 | Peter Kirchhoff | 1556 | + : - |
Spielbericht
Es war mal wieder die übliche Leier: Wir hatten Aufstellungsprobleme und bekamen die acht Bretter mit eigenen Leuten nicht besetzt, so dass wir auf Unterstützung aus der dritten Mannschaft zurückgreifen mussten. Dankenswerterweise erklärten sich Jan Van de Vyle und Ludger Homann bereit, uns zu helfen.
Wie sich dann aber herausstellte, hatten unsere Gäste aus Olfen noch größere Besetzungsprobleme: Sie kamen mit nur sechs Spielern und ließen die Bretter vier und acht frei. So führten wir von Beginn an mit 2:0, und Rolf Jörgensmann und Ludger Homann hatten einen freien Nachmittag.
Jan bescherte uns dann auch noch recht früh den ersten erspielten Punkt: Nach nur 15 Zügen hatte er seinem Gegner eine Qualität und diverse Bauern abgenommen, so dass dieser kapitulierte.
Das sah nach einer klaren Sache aus – es wurde aber keine. Und das, obwohl wir zu diesem Zeitpunkt an praktisch allen Brettern Ausgleich oder sogar die etwas bessere Stellung hatten. Frank Dirks und ich (jeweils mit Mehrbauern) boten Remis. Und auch Siegmar bot Remis. Aber angesichts des Spielstandes wurden sämtliche Angebote von den Olfenern verständlicherweise abgelehnt.
Nach 26 guten bis sehr guten Zügen (so zumindest die Meinung von Rybka) habe ich mir mit dem 27. Zug einen unverzeihlichen Patzer erlaubt, der sofort die Qualität und meinen Mehrbauern einstellte. Ich habe dann zwar noch fast 20 Züge weiter gekämpft. Aber letztlich war das Endspiel Turm gegen Läufer nicht mehr zu halten, weil entweder Matt oder weitere Bauernverluste drohten.
Kurz nach meinem Patzer sah es plötzlich auch bei Lars Hagemann stark nach Punktverlust aus. Aber hier lief es anders herum – sein Gegner griff daneben und Lars bekam den ganzen Punkt: Wir führten 4:0; ein halber Zähler fehlte noch. Diesen steuerte Siegmar bei. Hier sein Original-Kommentar zur Partie:
Siegmar musste gegen Königsindisch spielen. Er kam sehr gut aus der
Eröffnung heraus und konnte sofort die g-Linie öffnen. Bei der
Umgruppierung seiner Schwerfiguren mit Ziel auf die nun schwach
geschützte schwarze Königsstellung spielte er jedoch nicht genau. So
verspielte er jetzt den h-Bauern mit der ungenügender Kompensation einer
zusätzlichen halboffenen Linie.Der Angriff verlief nicht erfolgreich und
Siegmar musste jetzt ums Remis kämpfen. Dies machte er allerdings recht
ordentlich. Der Gegner fand keinen Gewinnweg und bot seinerseits Remis.
Etwas überraschend, denn nur ein voller Punkt hätte hier die
Mannschaftsniederlage der Olfener vermeiden können.
Mittlerweile hatte ich aufgegeben, und auch Frank Dirks hatte verloren. Wie es dazu gekommen ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Es spielt jetzt noch Frank Schulte-Austum. Er hätte nach meiner Einschätzung noch einen halben Punkt beisteuern können. Aber in hochgradiger Zeitnot glitt ihm die Partie aus den Händen.
So wurde es doch „nur“ wieder unser Standard-Resultat. Angesichts der Tatsache, dass wir nach sechs Spieltagen mit 10:2 Mannschaftspunkten auf Platz zwei der Tabelle stehen, muss man schon sagen, dass wir unsere (relativ wenigen) Brettpunkte optimal verteilt haben. Andererseits liegen wir mit unseren Brettpunkten so weit hinter den Dülmenern, so dass sich diese in den verbleibenden drei Runden sogar noch eine Niederlage leisten können, ohne die Tabellenführung zu gefährden.
Ein Aufstieg ist also deutlich unwahrscheinlicher als in der letzten Saison (zumal wir auch noch gegen Lüdinghausen spielen müssen) und letztendlich wohl auch gar nicht erstrebenswert.
Norbert Temmen