Archiv 08/09 - SK Münster 32 V gegen Schach Nienberge 03 II 3 : 5
Bernd Jahnke | 1823 | remis | Dr. Dirk Keller | 1965 |
Siegfried Stuchlik | 1867 | remis | Heinrich Mantler | 1769 |
Ulrich Wehling | 1707 | 0 - 1 | Frank Dirks | 1720 |
Thomas Schlagheck | 1701 | remis | Siegmar Scharlow | 1773 |
Dr. Wolfgang Thomas | 1765 | remis | Frank Schulte-Austum | 1768 |
Wolf-Dieter Raschke | 1647 | 0 - 1 | Rolf Jörgensmann | 1756 |
Dr. Johannes Arndt | 1640 | 0 - 1 | Lars Hagemann | 1607 |
Meinhard Sobel | 1646 | 1 - 0 | Dr. Laszlo Henninger | 1677 |
Spielbericht
Unser erstes Pflichtspiel der Saison stand an und wir konnten fast in stärkster Besetzung antreten. Nach der Papierform waren wir auch das favorisierte Team.
Die Partien liefen etwa eine Stunde, als mir zu Ohren kam, dass wir 1 – 0 führten. Wer, wie, was? Frank Dirks hatte gewonnen. Wie wusste keiner, man hörte, dass er wohl die Qualität gewann und der Gegner aufgab. Frank war auch nicht mehr anwesend, so dass ich ihn auch nicht fragen konnte, was geschehen war.
Lars spielte Sizilianisch und stellte diffizile Drohungen auf, die seinen Gegner dazu nötigten, in einen Damenabtausch einzuwilligen, obwohl diesem das einen Doppelbauern eintrug. Der Druck auf diese und andere Schwächen führte zu Materialverlust und auch zum Verlust der Partie. Keine Hurra-Partie aber eine systematische Zerbröselung der weißen Stellung. Das Zwischenergebnis:
2 – 0 für uns.
Auch in meiner Partie kam Sizilianisch aufs Brett. Es gelang mir, meinen Gegner auf taktische Abwege zu führen. Dieser patzte jedoch nicht und die ganze Aktion trug mir lediglich den Vorteil des Läuferpaares ein. Jetzt hätte ich aus fast nichts etwas machen müssen. Das kann ich aber nicht. Eine fragwürdige Opfervariante war denkbar, jedoch wollte ich unseren schönen Vorsprung nicht verspielen und lenkte ins Remis ein.
Rolf spielte die orthodoxe Verteidigung im Damengambit und sein Gegner spielte wenig agressiv. Die Partie nahm einen ruhigen Verlauf wobei sic materielles und positionelles Gleichgewicht einstellte. Taktisch war schon gar nichts los, als Rolf Gegner seinen letzten Zug ausführte und Remis anbot. Mit diesem letzten Zug stellte er aber einen Läufer ein und gab dann sofort auf. Blackout. Gut für uns, denn jetzt führten wir 3,5 – 0.5 .
Frank Schulte-Austum führte seine weißen Figuren in ein Damenbauernspiel. Hier passierte auch nicht viel und man einigte sich doch sehr friedlich auf eine Punkteteilung.
Bei Heinrich ging es schon etwas spannender zu. Er spielte d5 gegen Sf3 und hatte im weiteren Verlauf immer das bessere Spiel. Letztlich mündete dieses in ein Turmendspiel mit gleicher Anzahl von Bauern. Es gab wohl Analysen, die einen Gewinnweg für Heinrich auswiesen. Sollte dem so sein, hatte Heinrich diesen während der Partie allerdings nicht gefunden. Auf dem Papier stand jedenfalls ein Unentschieden. Damit war auch der Mannschaftssieg im Sack. Zwischenstand 4,5 – 1,5
Laszlo spielte Französisch, fügte seinem Gegner bald einen Doppelbauern auf der c-Linie zu, stand jedoch sehr beengt. Seinem Gegner gelang es, ein Druckspiel aufzubauen und Lastlo konnte sich einfach nicht befreien. Letztlich war er dann fast gezwungen, die Qualität herzugeben, um sich aus diesem Druck zu befreien und wenigstens noch einen Bauern mitzunehmen. Sein Gegner spielte jedoch weiter auf Angriff und Laszlo erlag diesem letztlich. Die weißen Figuren agierten einfach zu stark.
Am ersten Brett wurde am längsten gespielt. Es ergab sich so etwas wie Ben Oni-Verteidigung. Dirk führte die weißen Steine und erspielte sich positionelle Überlegenheit bei gleichzeitig besserer Beweglichkeit seiner Figuren. Schwarz sah wohl einem langsamen qualvollen Untergang entgegeb und entschloss sich mutig, die Qualität zu opfern. Trotz materiellem Übergewicht (ein Bauer kam noch hinzu) konnte Weiß die schwarze Stellung nicht knacken. Es wurde danach noch viel analysiert, aber Schwarz hatte immer eine Antwort parat, welche zum Remis reichte. Ein Lob an Sportfreund Jahnke für das mutige Qualitätsopfer und die genaue Verteidigung. Na ja, unser Mann hatte ihn aber auch erst in diese unangenehme Situation gebracht. Beim Boxen wäre das ein Punktsieg gewesen.
Wir konnten mit einem zufriedenstellenden 5 – 3 Auswärtssieg nach Hause fahren.
Siegmar Scharlow