Archiv 08/09 - SK Lüdinghausen I gegen Schach Nienberge 03 II 4½ : 3½
SK Lüdinghausen I | DWZ | Ergebnis | SN 03 II | DWZ |
Josef Beutelhoff | 2059 | 1 - 0 | Heinrich Mantler | 1769 |
Christoph Koke | 1950 | 1 - 0 | Frank Dirks | 1718 |
Dr. Jan Malte Böhm | 1692 | 0 - 1 | Siegmar Scharlow | 1735 |
Ralf Heider | 1681 | ½ - ½ | Frank Schulte-Austum | 1768 |
Erwin Fischbauer | 1718 | 0 - 1 | Rolf Jörgensmann | 1756 |
Michael Droste | 1618 | ½ - ½ | Lars Hagemann | 1607 |
Hans Joachim Kijak | 1717 | 1 - 0 | Dr. Laszlo Heninger | 1677 |
Jasper Holtel | 1449 | ½ - ½ | Werner Vanoni | 1688 |
Spielbericht
Zum Abschluss doch noch einmal eine Niederlage - allerdings völlig bedeutungslos.
Einen ausführlichen Bericht wird Siegmar noch beisteuern.
Ich hoffe, dass die Mannschaft i.w. so zusammen bleiben kann, und dass wir auch in der nächsten Saison wieder oben mitspielen werden.
Norbert Temmen
Ja, diesem Wunsch von Norbert möchte ich mich anschließen. Laszlo hat sich allerdings aus dem Verein abgemeldet, so dass er nicht vollständig in Erfüllung gehen wird.
Nach Lüdinghausen zum Spiellokal am schönen See fuhren wir in fast optimaler Besetzung. Wir brauchten nicht einmal um Hilfe bei den unteren Mannschaften nachfragen. Der See ist nach wie vor schön, doch das Spiellokal machte einen etwas ramponierten Eindruck. Vor allem die Außenanlagen der anspruchsvollen Gaststätte als auch die Bestuhlung entsprachen nicht dem gehobenen Standard der letzten Jahre, wohl einem Eigentümerwechsel geschuldet.
Die Begegnung begann verspätet, weil Spielformulare fehlten. Ganz gut für mich, da ich somit mehr Zeit hatte, meinen Alkoholspiegel der Biere zum Mittagessen weiter abzubauen.
Los gings. Am meinem Nachbarbrett 4 wurde mit einer affenartigen Geschwindigkeit gespielt. Schon nach einer Stunde war man im Endspiel angelangt. Frank Schulte-Austum (S) hatte im Damenbauernspiel keine Schwierigkeiten. Beide etwa gleich starken Spieler einigten sich also auf eine Punkteteilung.
Lars (S) agierte sizilianisch, konnte aber nicht soviel Spiel entwickeln, um seinen Gegner in ernsthafte Verlegenheit zu bringen. Auch dieser wiederum konnte Lars nicht vor nennenswerte Probleme stellen. Eine weitere Punkteteilung war die Folge. Logischerweise stand es auch im Mannschaftskampf ausgeglichen 1 – 1 .
Laszlo (W) setzte sich mit einem Sizilianer ins Benehmen, erspielte sich zwar Vorteile, indem er seinen Springer auf d6 mit Schach einnisten konnte und dem Schwarzen die Rochade verdarb. Aber dieser entwickelte Initiative gegen c3. Nun kam Weiß seinerseits nicht zur Rochade und verlor sogar einen Bauern. Die Schäden weiteten sich erosionsartig aus, so dass weiteres Material und schließlich die Partie verloren ging.
Nun war ich (W) mittlerweile wieder auf maximal 0,1 Promille ausgenüchtert und bekam es mit Albins Gegengambit zu tun. In seiner Variante gab mein Gegner mit 7. ... f6 den Bauern endgültig für Entwicklungsvorsprung. Allerdings übersah er drei Züge später eine kleine Kombination, mit der ich seine Rochadestellung zerschlagen konnte und ihm zudem noch einen Doppelbauern zufügte. Die schwarze Stellung glich einem aufgescheuchten Hühnerhaufen. Er hatte zwar noch Spiel, doch ich musste nur noch sauber abwickeln, um ins Endspiel zu gelangen. Schwarz wusste das natürlich und suchte seine letzte Chance in einem Königsangriff. Solch einen hatte ich allerdings auch in der Hinterhand und führte diesen zum Matt (nicht ganz, mein Gegner gab einen Zug davor auf). Es stand wieder ausgeglichen 2 – 2.
Heinich (W) an Brett 1 wurde mit Ben Oni konfrontiert, zog seinen d-Bauern jedoch nicht durch sondern deckte ihn mit e3 und sperrte somit seinen schwarzfeldrigen Läufer ein. Keine Probleme für Schwarz, der seinen DWZ – Vorsprung auspielen konnte und letzlich einen ungefährdeten Sieg landete.
Am achten Brett hatte es Werner (S) mit einem sehr jungen Spieler zu tun, der noch zur Schule geht. Die Schachschule hat er aber offensichtlich aufmerksam verfolgt. In einer Italienischen Partie behielt Werner das Läuferpaar auf Kosten eines Doppelbauern. Dieser öffnete aber Linien für die schwarzen Schwerfiguren, um auf die Rochadestellung zu drücken. Sah beängstigend für die weiße Majestät aus. Werner fand allerdings keine taktischen Wege, um die Nuss aufzubrechen. Ein Endspiel wäre für ihn sogar von Nachteil, so dass er in ein Remis einwilligte. Es stand 2,5 – 3,5 und eine Niederlage war zu befürchten.
Zumal Frank Dirks (S) offensichtlich nicht einen besten Tag hatte, sich mit einschrittigen Bauernzügen einkapselt, nicht zur Rochade kam und nur leichtes Störfeuer gegen die weißen Angriffe zur Verfügung hatte. Da der Gegner aber nicht in dieses hineinlief, sondern die schwarze Stellung zudem noch aufbrach, war an diesem Brett der Verlust und somit die Mannschaftsniederlage nicht mehr aufzuhalten.
Nur noch Kosmetik konnte Rolf (W) betreiben und er tat es. Gegen eine Spielerin, die beim letzten Aufeiandertreffen noch ein Mann war (Respekt) führte er seine Steine gegen Französisch in Feld. Es war eine recht anstrengende Partie, die sich auch zeitlich lange hinzog und sicherlich Körner kostete. Rolf Gegnerin unterlief dann auch ein Fehler, der eine Figur kostete, denn Rolf erkannte, dass das drohende Matt noch von einem seiner Türme abgedeckt wurde. Die Mehrfigur konnte er zum Sieg nutzen.
Eine sehr gute Saison endete mit einer 3,5 – 4,5 Niederlage, aber auf die Vizemeisterschaft können wir stolz sein. Zwar hatten wir zwischenzeitlich immer mal wieder auf die Meisterschaft geschielt, aber Dülmen spielte zu souverän und leistete sich keinen Ausrutscher. Wir hingegen landeten recht häufig knappe und glückliche Siege. Mein persönliches Saisonresümee fällt mit 7 aus 9 bei keiner Niederlage sehr gut aus. Dieses Schulterklopfen sei mir hier gestattet, wenn ich schon Berichte schreiben muss. Allen Vereinsmitgliedern und Lesern unserer Seite wünsche ich einen wunderschönen Sommer. Und ab uns zu mal ins Schachbuch schauen !!!
Siegmar Scharlow