Archiv 10/11 - DJK Coesfeld gegen SN03 III
Spieltag ist Samstag der 30.10.2010.
Spielbeginn ist 16 Uhr.
Spielort ist das Tennisheim des DJK Coesfeld.
Spielergebnis 3½ zu 4½
DJK Coesfeld | DWZ | Ergebnis | Schach Nienberge III | DWZ |
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Behr, Stephan | 1389-3 | 0 - 1 | Van de Vyle, Jan | 1730-34 |
Balster, Semjon | 1406-9 | 1 - 0 | SchulteAustum, Frank | 1732-54 |
Wasmer, Paul | 1586-57 | ½ - ½ | Hagemann, Lars | 1683-24 |
Horstmann, Franz-Josef | 1393-53 | ½ - ½ | Nürenberg, Bernd | 1661-35 |
Wolbeck, Ferdinand | 1428-48 | 0 - 1 | Temmen, Norbert | 1635-11 |
Denkler, Josef | 1391-21 | 1 - 0 | Homann, Ludger | 1543-54 |
Schroeder, Michael | 1194-18 | 0 - 1 | Sauerwald, Michael | 1493-27 |
Heller, Steven | 887-4 | ½ - ½ | Wissen, Michael | 1485-32 |
Spielbericht
An diesem zweiten Spieltag fuhren wir in Bestbesetzung Coesfeld. Ich kann mich nicht erinnern, wann diese Mannschaft das letzte Mal mit den ersten acht Spielern angetreten ist. Es ist auf jeden Fall schon sehr lange her. Von der Papierform war die Sache also klar: Es sollte ein leichter Sieg für uns werden, und wir sollten etwas für unser Brettpunkt-Verhältnis tun. Es kam aber mal wieder ganz anders. Doch der Reihe nach…
Zunächst gingen wir durch Michael Sauerwald mit 1:0 in Führung. Dabei sah es nach einer ziemlich missratenen Eröffnung (Rochade-Stellung aufgerissen und Damenflügel lange Zeit gar nicht entwickelt) über weite Strecken gar nicht gut für Michael aus. Wie er dann trotzdem gewonnen hat, habe ich nicht gesehen. Ich hörte etwas von einem Abzugsschach…
Mir war es dann vergönnt, den Punkt zum 2:0 beizusteuern. Mein Gegner hatte lange gut mitgespielt und die Eröffnung (Königsindisch) ordentlich behandelt. Als ich allerdings durch den Vormarsch von f- und e-Bauer im Zentrum aktiv wurde, verlor er etwas die Übersicht und büßte einen Bauern ein. Es entstand eine Stellung, in der ich das Läuferpaar gegen das Springerpaar hatte, wobei zusätzlich auch noch alle Türme auf dem Brett waren. Nachdem mein Gegner noch einen zweiten Bauern eingestellt hatte, versuchte er mir noch eine Falle zu stellen, worauf ich aber nicht hereinfiel. Das Ergebnis war massiver Materialverlust auf seiner Seite und die Aufgabe.
Michael Wissen hatte gegen seinen jugendlichen Gegner schon zu einem relativ frühen Zeitpunkt zwei Figuren für einen Turm, wobei ihm aber auch noch zwei(?) Bauern fehlten. Die Anzahl der Minus-Bauern reduzierte sich im Laufe der Partie aber noch, so dass ich das Gefühl hatte, er solle gewinnen. Schließlich nahm er doch das Remis-Angebot seines Gegners an. Immerhin hat er nicht selbst Remis geboten!
Von Ludgers Partie habe ich nicht allzu viel mitbekommen. Nur so viel, dass er irgendwann einen Bauern verloren hat, und dass es zu einem Turmendspiel kam. Dieses Turmendspiel war dann tatsächlich - obwohl ja eigentlich alle Turmendspiele remis sind - elementar verloren, weil sein König abgeschnitten war und die Umwandlung des Bauern nicht verhindern konnte.
Damit waren die unteren Bretter fertig und der Vorsprung auf einen Punkt zusammengeschmolzen. Trotzdem schien ein deutlicher Sieg immer noch sehr wahrscheinlich: Bei Jan sah es nach „nichts los“ aus. Frank stand nach meinem Dafürhalten auf Gewinn. Lars hatte einen Bauern mehr, und Bernd stand ebenfalls besser.
Dann machte es Frank unfreiwillig spannend. Nachdem er zuvor bei gegensätzlichen Rochaden mit seinen Bauern die gegnerische Königsstellung fast sturmreif geschossen hatte, kam sein Gegner mittels Bauerngewinn und Öffnung der g-Linie zu Gegenspiel gegen Franks König. Obwohl sie sich noch eine ganze Weile hinzog, war die Partie da schon verloren.
Da etwa zu dieser Zeit Bernd seine Bemühungen einstellte, seine bessere Stellung (Druckspiel gegen einen rückständigen Bauern auf der g-Linie) zu gewinnen und Remis machte, stand es 3:3 unentschieden.
Es spielten also noch Jan an Brett eins und Lars an Brett drei. Bei Jan war mittlerweile ein Läuferendspiel entstanden, wobei Jans Bauern auf der „richtigen“ Farbe standen. Außerdem hatte sein Gegner noch mit dem Umstand zu kämpfen, einen isolierten Doppelbauern betreuen zu müssen.
Lars hatte immer noch den Mehrbauern und war damit in ein Doppelturmendspiel angelangt. Zeitweise gab er den Bauern zurück, hatte dafür aber beide Türme auf der siebten Reihe. Es wurde ein Turmpaar getauscht und von Lars der Bauer zurückerobert. Dabei wurde es für mich aber immer fraglicher, ob das Endspiel noch zu gewinnen sein würde.
In der Zwischenzeit lavierte Jan mit seinem Läufer und seinem König geschickt und geduldig gegen die gegnerischen Bauernschwächen. Irgendwann waren diese nicht mehr zu verteidigen und sein Gegner gab auf.
Da Ludger an diesem Abend noch eine Einladung hatte, wollte er gerne zurückfahren und nicht warten, bis Lars’ Partie auch beendet war. So sind wir beim Stand von 4:3 aufgebrochen. Die letzte Partie endete mit dem zu erwartenden Ergebnis.
Wir haben uns an diesem Tag schwer getan gegen einen nominell deutlich schwächeren Gegner. In den nächsten Mannschaftskämpfen sollten wir noch „eine Schippe drauflegen“. Auf der anderen Seite muss man den Coesfeldern bescheinigen, dass sie insbesondere wegen ihrer jugendlichen Spieler Potenzial haben.
Norbert