Archiv 06/07 - Schach Nienberge 03 II gegen SF Telgte II 4 : 4
Frank Dirks |
1738 |
Patrick Knicknie |
1735 |
0 : 1 |
Ralf Schmidt |
1499 |
Ralph Ackesmann |
1711 |
1 : 0 |
Dr. Laszlo Henninger |
1648 |
Ralf Merkentrup |
1716 |
0 : 1 |
Michael Wissen |
1600 |
Günter Schomaker |
1733 |
0 : 1 |
Norbert Temmen |
1623 |
Dieter Rex |
1730 |
1 : 0 |
Robert Schoppmeier |
1645 |
Dr. Klemens Uekötter |
1726 |
1 : 0 |
Ludger Homann |
1585 |
Matthias Stephan |
1633 |
1 : 0 |
Georg Hilderscheid |
1556 |
Matthias Gerke |
1638 |
0 : 1 |
Spielbericht
Etwas verspätet durch vorweihnachtlichen Privatstress kommt nun endlich mein Spielbericht!
Wieder habe ich nicht allzu viel von den anderen Partien mitbekommen, und vieles von dem, was ich hier berichte, beruht auf Informationen, die mir mündlich zugetragen wurden.
Der Ausgangspunkt für den Mannschaftskampf gegen die zweite Telgter Mannschaft war schon mal ungünstig. Erstmals in dieser Saison hatten wir ernsthafte Besetzungsprobleme, denn von den zehn für die zweite Mannschaft gemeldeten Spielern konnten vier am vergangenen Samstag nicht antreten. Dummerweise war auch noch einer von den vieren Ilja Lipkin, so dass schon mal alle mindestens ein Brett aufrücken mussten. Ich selbst durfte gleich drei Bretter höher spielen. Glücklicherweise standen uns mit Ludger Homann und Georg Hilderscheid zwei starke Spieler aus der dritten Mannschaft zur Verfügung. Herzlichen Dank an dieser Stellen den beiden!
Wir waren also ersatzgeschwächt und der Gegner - zumindest von der Papierform her - ziemlich stark. Von daher hat sich wohl kaum jemand von uns im Vorfeld großartige Hoffnungen gemacht. Aber wie sich im Verlauf des Nachmittags herausstellte, konnten wir durchaus mithalten. Und schließlich hatten wir auch noch das nötige Quäntchen Glück!
Lange Zeit passierte erstmal gar nichts. Es gab keine frühzeitig entschiedenen Partien wie in Hiltrup. Allerdings kristallisierte sich schon heraus, dass Laszlo und Michael Schwierigkeiten bekommen würden.
Der erste Punkt ging aber an Telgte durch eine Niederlage von Frank an Brett 1. Wie es dazu gekommen ist, weiß ich leider nicht. Aber es war wohl etwas, was man beim Tennis als 'unforced error' bezeichnen würde.
Zu diesem Zeitpunkt hatte Robert die Qualität für (mindestens) einen Mehrbauern und insbesondere Initiative gegeben. Sein Gegner bot Remis, das Robert richtigerweise ablehnte. Noch mehr Initiative und auch noch Materialvorteil hatte Ludger an Brett sieben. Seine Partie war gekennzeichnet von Fesselungen, in die er seinen Gegner hineinzog. Diese führten schließlich zu Qualitäts- und Bauerngewinn.
In meiner Partie hatte mittlerweile ein Generalabtausch der Schwerfiguren über die geöffnete d-Linie stattgefunden. Beide Seiten hatten noch jeweils einen Läufer (ungleichfarbig) und einen Springer sowie sechs symmetrisch auf den Flügeln verteilte Bauern. Ich sah für keine Seite einen Gewinnweg, was mich dazu bewog, die Punkteteilung anzubieten. Mein Gegner meinte aber aufgrund der Gegebenheiten an den anderen Brettern weiterspielen zu müssen und lehnte ab. Das sollte sich aus Telgter Sicht als Fehler und für uns als Glück erweisen.
Bei Ralf war die Partie lange Zeit schwer einzuschätzen. Beide Seiten spielten relativ kompromisslos auf Königsangriff. Ein Remis war hier jedenfalls sehr unwahrscheinlich. Georg plagte sich mit Bauernverlusten. Aber er kämpfte lange und zäh. Schließlich kam er in ein Leichtfigurenendspiel mit einem Minusbauern. Da keimte noch einmal Hoffnung auf, dass da ein halbes Pünktchen herausspringen könnte. Aber sein Gegner hat wohl sauber zu Ende gespielt und Georg musste schließlich aufgeben.
Zwischenzeitlich hatte sich Ludgers Gegner in seinem Eifer, die gegnerischen Türme mit seinen Läufern anzugreifen, einzügig mattsetzen lassen.
Laszlo und Michael mussten schließlich nach langem Kampf ebenso wie Georg die Segel streichen, so dass beim Stand von 1:4 noch Ralf, Robert und ich spielten. Robert hatte seine Initiative nun endgültig in ein gewonnenes Endspiel umgewandelt und verkürzte auf 2:4. Beim gegenseitigen Königsangriff an Brett zwei war Ralf der Schnellere: 3:4!
Ich hatte jetzt die dankbare Aufgabe, als letzter noch spielender Akteur gewinnen zu müssen. Zuvor war mir mein Gegner schon durch das Übersehen einer Springergabel, die mir einen Bauern eingebracht hatte, entgegeben gekommen. Trotzdem war die Stellung immer noch schwer zu gewinnen. Ich musste insbesondere Springertausch vermeiden, um nicht in ein Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern zu landen. Schließlich erleichterte mir ein zweiter Fehler meines Gegners erheblich die Arbeit. Wieder war es eine Springergabel. Diese hätte aber den Läufer gewonnen. Zu allem Überfluss wäre dadurch der gegnerische König an den Rand gedrängt worden, während meiner zentral postiert stand. Die Stellung war nun hoffnungslos und wurde deshalb fairerweise sofort aufgegeben.
Ein 4:4 war erreicht gegen einen Gegner, der im Schnitt um 91 DWZ-Punkte besser war als wir. Es war ein glückliches Unentschieden, und wir können alle sicher auch glücklich darüber sein. Wenn wir beim 4:4 in Hiltrup vielleicht einen Mannschaftpunkt verloren haben, so haben wir hier sicherlich einen
gewonnen.
Wenn die Saison so glücklich weitergeht, könnte es sogar mit dem Klassenerhalt klappen.
Bericht: Norbert Temmen