Archiv 06/07 - Schach Nienberge 03 II gegen SK Münster 32 VI 3 : 5
Ilja Lipkin |
1893 |
Siegfried Stuchlik |
1877 |
0 - 1 |
Frank Dirks |
1738 |
Wolf-Dieter Raschke |
1712 |
½ - ½ |
Ralf Schmidt |
1499 |
Dr. Johannes Arndt |
1748 |
½ - ½ |
Hennadiy Rutman |
1640 |
Meinhard Sobel |
1575 |
0 - 1 |
Norbert Temmen |
1623 |
Ernst-Theo Goebel |
1597 |
½ - ½ |
Robert Schoppmeier |
1645 |
Dr. Dieter Heckmann |
1789 |
0 - 1 |
Michael Helkenberg |
1542 |
Bernd van Straelen |
1547 |
½ - ½ |
Ludger Homann |
1585 |
Hartwig Schütt |
1544 |
1 - 0 |
Spielbericht
An diesem Spielwochenende ging es um die Revanche für die letztjährige Niederlage gegen unseren Mitaufsteiger SK Münster 32 VI.
Wieder einmal fehlten uns drei Leute aus der Mannschaft: Das Fehlen von Laszlo Henninger und Josef Rath war schon längerfristig eingeplant. Dann musste grippebedingt auch noch Michael Wissen kurzfristig absagen, so dass wir mal wieder bei der dritten Mannschaft nachfragen mussten. Ein weiteres Mal kam Ludger Homann zum Einsatz, und er sollte schließlich der einzige Nienberger werden, der einen vollen Punkt einfahren konnte.
Aber der Reihe nach:
Der Mannschaftskampf war zunächst geprägt von sehr frühzeitiger Friedfertigkeit. Bereits nach etwa 45 Minuten Spieldauer und exakt 12 Zügen bot Ralf in besserer Stellung seinem Gegner Remis, was dieser ohne Zögern annahm. Wie sich im späteren Kampfverlauf herausstellen sollte, hätte Ralf gut daran getan, weiter zu spielen. Seine größte Schwäche scheint momentan seine allzu große Ehrfurcht vor höheren DWZen zu sein.
Nur zwanzig Minuten später kam der Friedensschluss von Michael Helkenberg, der erstmalig in dieser Saison zum Einsatz gekommen war. Hier hatte man die Eröffnung sehr schnell gespielt. Sein Gegner hatte einen Bauernvorstoß am Damenflügel unternommen, wodurch ihm letztlich ein (vordergründig) schwacher b-Bauer verblieb. Diesen konnte Michael aber ausreichend decken. Mit seinem letzten Zug drohte er einen scheinbaren Bauerngewinn und bot Remis, was der Gegner annahm. Die Endstellung war in etwa ausgeglichen und hätte noch beiden Seiten Chancen geboten.
Als nächstes reihte ich mich selbst in die Reihe derjenigen ein, die sich mit einem halben Punkt zufrieden gaben. Nach knapp zwei Stunden Spieldauer bot mir mein Gegner mit seinem 16. Zug die Punkteteilung an. Allzu viel Aufregendes war bis dahin nicht passiert. Es war etwas auf's Brett gekommen, das nach Bogo-Indisch aussah. Wenn überhaupt hatte ich vielleicht einen minimalen Vorteil (nach Ansicht der schlauen Schach-Engines, die ich mittlerweile befragt habe). Zu diesem Zeitpunkt stand Ludger nach meiner Einschätzung schon auf Gewinn, und bei Frank sah es auch sehr verheißungsvoll aus (Mehrbauer). Bei Robert wahr dagegen eine Niederlage absehbar. Alles in Allem schien also ein Remis gut für uns zu sein. Also nahm ich an.
Ungefähr zehn Minuten später war dann Ludger auch schon fertig. Er hatte auf h6 einen Läufer für drei Bauern gegeben und damit großen Druck gegen den gegnerischen König aufgebaut. Dann hat Ludger einfach seinen eigenen h-Bauern laufen lassen. Bei dem Versuch, diesen zu stoppen, wurde der Gegner matt gesetzt.
Wir führten also erstmal - soweit so gut. Doch dann begann das Blatt sich langsam zu wenden.
Gegen 18:25 Uhr musste Robert - wie schon seit längerem erwartet - die Waffen strecken. Gegen einen sehr starken Gegner hatte er sich diverse Bauerschwächen eingehandelt. Und die Bauern waren im Laufe der Zeit nach und nach gefallen. Zum Schluss wurde es noch ein Turmendspiel. Die sind ja eigentlich immer remis - aber ab einer gewissen Anzahl an Minusbauern....
So langsam kam dann die Ernüchterung an Brett zwei. Frank hatte schon lange mit einem Mehrbauern gespielt. Mittlerweile hatte er auch einen gedeckten Freibauern, aber an Leichfiguren waren nur noch ungleichfarbige Läufer auf dem Brett. Frank fand keinen Hebel, die Stellung zu knacken und die optische Überlegenheit in einen vollen Punkt umzuwandeln. Kurz vor 19:00 Uhr hieß es auch hier: Remis!
Bei dem Zwischenstand von 3:3 blieb es bis nach der Zeitkontrolle.
Allerdings zeichneten sich schon vorher dunkle Wolken ab. Hennadiy Rutman hatte ein Leichtfiguren-Endspiel mit Minusbauern. Sein Gegner spielte das abgeklärt weiter, so dass hier kurz nach 20:00 Uhr die Aufgabe kam und wir erstmalig in Rückstand gerieten.
Ilja Lipkin, der zuvor schon ein Remis-Gebot ausgeschlagen hatte, hatte ebenfalls ein Leichtfiguren-Endspiel erreicht. Hier hatten aber beide Kontrahenten gleichviel Bauern, die auf beiden Flügeln verteilt waren. Da Ilja einen Läufer gegen einen Springer hatte, sollte dieser bei der gegebenen Bauerstruktur eigentlich besser sein. Unverständlicherweise tauschte er dann diesen Läufer gegen den Springer, um sich dann in einem hoffnungslosen Bauernendspiel wieder zu finden.
Um 20:40 Uhr war der Mannschaftskampf gelaufen - die Revanche ist uns leider nicht gelungen. Vielleicht wäre mit etwas mehr Kampfeswillen ein 4:4 drin gewesen!?
Norbert Temmen