Archiv 06/07 - 8. Spieltag der 2. Mannschaft

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Archiv 06/07 - Schach Nienberge 03 II gegen SK Westbevern II 2 : 6

Ilja Lipkin

1893

Rainer Stepa

1721

1 - 0

Ralf Schmidt

1499

Norbert Willermann

1785

0 - 1

Dr. Laszlo Henninger

1648

Thomas Berning

1742

0 - 1

Josef Rath

1665

Matthias Weskamp

1710

0 - 1

Norbert Temmen

1623

Berthold Löckmann

1711

0 - 1

Robert Schoppmeier

1645

Renate Haves

1614

0 - 1

Michael Helkenberg

1542

Robby Hofmann

1613

1 - 0

Jan Van de Vyle

1649

Heinrich Keil

1383

0 - 1

Spielbericht

Ausgerechnet gegen den Mitabstiegskandidaten Westbevern II haben wir mit 2:6 das schlechteste Resultat der Saison eingefahren (genau wie gegen Beelen). Dieses Ergebnis täuscht allerdings über den eigentlichen Kampfverlauf hinweg. Der war nämlich äußerst spannend, und bis um die erste Zeitkontrolle sah es noch nach einem 4:4 aus.

 

Durch eine Niederlage von Laszlo Henninger gerieten wir recht früh in Rückstand, der aber durch Michael Helkenberg schon wieder gegen 18:00 Uhr ausgeglichen wurde. Durch eine kurzfristige Umbesetzung der Mannschaft hatten alle Spieler ab Brett fünf andere Farben, als die, worauf sie sich (mental) vorbereitet hatten (oder auch nicht?!). So hatte Michael Helkenberg am Vormittag erfahren, dass er mit Schwarz spielen musste. Dabei hatte er schon die Vorstellung gehabt, dass es entgegengesetzte Rochaden geben würde. So kam es dann tatsächlich auch. Sein Aufbau nach Pirc wurde sofort zielstebig behandelt: Weiß spielte die lange Rochade und tauschte den schwarzfeldrigen Läufer auf g7. Eile war geboten, und so attackierte Michael am Damenflügel mit c5, SxL auf d3, Da5, b5 und b4. Das wirkte: Weiß verteidigte sich nur noch und griff nicht mehr selbst an. Nach Abtausch von zwei Bauern und zwei Springern hatte Michael einen so druckvollen Schwerfigurenangriff, dass der Gegner nur noch zwischen Matt und Materialverlust wählen konnte.

 

Robert kämpfte derweil mit einer Qualität weniger. Zwar hatte er dafür zwei Freibauern, die aber keine echte Kompensation darstellten, weil sie vereinzelt und eher schwach waren. Als dann noch ein gegnerischer Turm in seine Stellung eindrang, war die Partie aufgabereif. Das war gegen 19:10 Uhr. Wir lagen mit 1:2 hinten.

 

Für erneuten Ausgleich sorgte Ilja an Brett eins. Wie es dazu kam, habe ich leider nicht mitbekommen.

 

Bei der ersten Zeitkontrolle liefen noch vier Partien - eher ungewöhnlich in unseren Regionen!

 

Leider war ich es dann, der unsere Mannschaft erneut in Rückstand brachte. Auch bei mir waren entgegengesetzte Rochaden auf dem Brett, wobei ich mit Schwarz lang rochiert hatte (nachdem ich mich während der Woche mental darauf eingestellt hatte, mit Weiß spielen zu dürfen). Während der Partie erhielt ich die Möglichkeit, mit dem Turm auf d4 einen Bauern zu schlagen und auf der d-Linie meine Türme zu verdoppeln. Das sah verheißungsvoll aus, weil mein Gegner nur noch einen Turm auf der Grundreihe hatte, und ich dachte, dass ich da eventuell zu Mattdrohungen kommen könnte. Der Pferdefuß an der Geschichte war nur, dass mein Gegner für den d-Bauern meinen a-Bauern schlagen konnte und so mit Dame und Turm seinerseits starke Drohungen erhielt. Der Druck auf meine Rochadestellung wurde dann so groß, dass ich einen Turm für einen Springer geben musste. Letztendlich landete ich in einem Endspiel Turm gegen Springer plus Mehrbauer. Auf Dauer war das aber nicht zu halten, da der Turm eindrang und meine Bauern abräumte. Gegen 20:30 Uhr gab ich deshalb auf.

 

Ralf Schmidt kämpfte derweil auch schon lange auf verlorenem Posten. Er hatte nach der Eröffnung eine Leichtfigur gegen zwei Bauern geben müssen. Auch wenn es sich dabei um zwei Freibauern handelte, war es letzten Endes doch nicht zu halten. Um 20:45 Uhr stand es damit 2:4 gegen uns.

 

Und trotzdem gab es immer noch Hoffnung auf Unentschieden!

 

Die Pechvögel des Tages waren dann Josef und Jan.

 

Josef Rath hatte nach einem geschlossenen Katalanen die ganze Partie über leichtes positionelles Übergewicht gehabt. Nach einem Generalabtausch kam es zu einem Bauernendspiel, bei dem Josef einen entfernten Freibauern am Damenflügel bei gleichzeitiger 3:4-Minderheit am Königsflügel erhielt. Das sah eigentlich besser aus für ihn. Aber Ungenauigkeiten in diesem Endspiel führten dann gar noch zum Verlust der Partie, so dass der Mannschaftskampf dann gegen 21:00 Uhr entgültig für uns verloren war.

 

Jetzt spielte nur noch Jan, der diesmal dankenswerterweise als Ersatzmann eingesprungen war. Hier war es vom sogenannten 'Linksspringer' (1.Sc3) zum geschlossenen Sizilianer gekommen. Mit dem 29. Zug konnte er seinem Gegner einen Doppelbauern auf der f-Linie verpassen, so er das Feld f5 in Bezitz nehmen konnte. Das führte zu einem Königsangriff, der ihm Materialvorteil (Mehrbauer) einbrachte. Trotz großer Zeitnot behielt Jan seinen Vorteil. Als er dann aber erfuhr, dass der Mannschaftskampf schon gelaufen war, wollte er 15 Minuten vor der zweiten Zeitkontrolle 'schön' spielen. Doch das Opfer war leider nicht korrekt, so dass um 21:45 Uhr das Endresultat feststand.

 

Durch diese hohe Niederlage sind wir leider doch noch in große Abstiegsgefahr geraten. Sollte Westbevern am letzten Spieltag gewinnen, dann wäre für uns ein 4:4 gegen den Aufsteiger SK Münster V eventuell sogar noch zu wenig...

 

Bericht: Norbert Temmen