Archiv 09/10 - 08.05.2010 Schach Nienberge 03 I - SK Münster 32 II
Spielergebnis 2 : 6
Hans Remmeke | 2134 | ½:½ | Hans Georg Emunds | 2132 |
Georg Kemper | 1959 | 0:1 | Jan Eric Chilla | 2102 |
Stefan Gottkehaskamp | 1927 | 0:1 | Dimitri Ratkovitch | 2124 |
Ilja Lipkin | 1900 | 0:1 | Darcy Davenport | 2076 |
Waldemar Luft | 1897 | 0:1 | Heribert Kammers | 2020 |
Günter Schäfer | 1959 | ½:½ | Rainer Niermann | 1969 |
Daniel Becker | 1921 | ½:½ | Thomas Kaufhold | 1986 |
Thorsten Schipke | 1908 | ½:½ | André Overesch | 1903 |
Nur Sieger in Nienberge
Es ist also amtlich, Nienberge wird auch in der Saison 2010/2011 in der Verbandsliga Münsterland spielen. Letztendlich reichten bereits die nach dem achten Spieltag zu Buche stehenden sechs Mannschafts- und 30 Brettpunkte, aber es sollte nicht verschwiegen werden: Auch aus eigener Kraft hätten wir es am letzten Spieltag geschafft. Gleichzeitig steht die zweite Mannschaft des SK Münster als Aufsteiger in die NRW-Klasse fest, daher herzlichen Glückwunsch an unseren Nachbarn!
Kurz zu den Partien:
Unser Ziel war selbstverständlich, insgesamt 1,5 Punkte zu ergattern, dann nämlich wäre der Klassenerhalt unabhängig vom Ausgang an den anderen Spielorten zweifelsfrei gesichert. Dazu hatten sich denn auch acht tapfere Recken in Nienberge eingefunden, die allen Verlockungen, die dieser Tag noch so bereithielt, wie beispielsweise dem 34. Spieltag der Fußball-Bundesliga, trotzten, und sich ausschließlich dem Schachspiel widmeten. Bewundernswert.
Brett eins sah nach exakt vier Halbzügen ein stellungs- wie leistungsgerechtes Unentschieden. Der erste halbe, fehlten noch zwei.
An Brett zwei versuchte Georg gegen Jan Eric Chilla ebenfalls im Remissinne alles abzutauschen. Das gelang zunächst auch ganz gut, es entstand tatsächlich ein ausgeglichenes Endspiel, in dem Georg aber einen Bauern einstellte. Das half natürlich Jan Eric, der daraufhin mit Springer gegen (schlechten) Läufer mühelos gewinnen konnte. Damit beendet Georg die Saison also mit 4/4 mit Schwarz sowie mit 0/5 mit Weiß. Ein rekordverdächtiges Kuriosum...
Der in dieser Spielzeit noch sieglose Stefan hatte mit Dimitri Ratkovitch natürlich diesmal einen geradezu übermächtigen Gegner erwischt und versuchte sich den größten Teil der Partie auf den letzten drei Reihen zu verteidigen. Schließlich setzte sich der Münsteraner aber doch souverän durch, indem er unter kurzzeitigem Damenopfer durch darauf folgende Bauernumwandlung eine Figur gewann. Eine verschmerzbare Niederlage.
Ebenfalls recht passiv baute sich Ilja mit den weißen Steinen auf. Nach langem Lavieren gelang es Schwarz in der Zeitnotphase, mit einem Turm ins feindliche Lager einzudringen, woraufhin Ilja – in allerdings bereits sehr schlechter Stellung – direkt patzte und sofort aufgeben musste.
An Brett fünf hatte Waldemar ohne rechte Not seinen König lange Zeit in der Mitte belassen. Schließlich rochierte er genau im falschen Moment; das kostete prompt Material. Am Ende landete er in einem Doppelturmendspiel mit zwei Minusbauern, das natürlich hoffnungslos war und nicht mehr lange andauerte.
Den nächsten halben Punkt steuerte Günter bei. Im Schwerfigurenendspiel verfügte er ohne Frage über die etwas aktiveren Figuren, doch ausgerechnet der gegnerische Fianchetto-Turm auf g7 hielt paradoxerweise die schwarze Stellung zusammen. Vielleicht hätte Günter noch etwas weiter drücken können, doch es war abzusehen, dass ein Remis der Mannschaft reichen dürfte und so nahm er klugerweise den halben Punkt mit. Thorsten spielt in dieser Saison schließlich immer Remis und diesmal hatte er sogar einen Mehrbauern bis ins Endspiel verwalten können, so dass er eigentlich unmöglich verlieren können sollte.
Sehr kompliziert war hingegen die Lage an Brett sieben, so dass hier beim besten Willen keine Prognose abgegeben werden konnte. Daniel griff gegen die gegnerische lange Rochade an, hatte zwischenzeitlich einen ganzen Turm weniger auf dem Brett, allerdings die Gewissheit, dass der Gegner früher oder später Material würde zurückgeben müssen. Dabei fand Daniel wohl nicht immer die genauesten Züge und Thomas Kaufhold hätte vielleicht zum Schluss noch auf Sieg spielen können. Das war angesichts des Spielstands aber gar nicht nötig und so begnügte er sich damit, unter Rückopfern sämtliche gegnerischen Drohungen abzuwehren und Remis zu machen. Damit war Daniels halber Punkt der entscheidende, der auch die allerletzten Zweifel am Klassenerhalt beseitigen konnte.
Schließlich, als schon längst alle Entscheidungen des Tages gefallen und die übrigen Spieler beider Mannschaften allesamt bester Laune waren, lieferten sich nur noch die beiden Akteure am letzten Brett ein durchaus nicht uninteressantes Duell. Hier hatte André Overesch die einzige offene Linie besetzen können, so dass Thorstens Freibauer wirkungslos blieb. Mit dem fälligen Remisschluss unmittelbar nach de 40. Zug endete dann also das erste Jahr des Abenteuers Verbandsliga für die Nienberger Schachsportler.
Und während es für den SK das vorerst letzte Jahr in der Liga war, werden wir auch in der kommenden Saison in der Verbandsliga auf Punktejagd gehen. Und das absolut verdient.
Ein kurzes Fazit fällt selbstverständlich überwiegend positiv aus.
Gegen die meisten Gegner haben wir mithalten können, was ja auch die Siege gegen die Topteams aus Südlohn und Saerbeck zeigen. Folglich waren wir in der Liga keinesfalls fehl am Platze und mit Hans und Günter haben wir auch zwei Topscorer in unseren Reihen, die beide keine einzige Partie verloren. Natürlich gab es auch schwächere Tage wie gegen die direkten Konkurrenten Ahaus-Wessum und Heiden, die mit zwei unnötigen Niederlagen endeten. Aber alles in allem haben wir mit dem siebten Platz sicher besser als vor Saisonbeginn erwartet abgeschnitten und können erhobenen Hauptes der nächsten Spielzeit entgegenblicken.
Dennis