Archiv 10/11 - 26.02.2011 Schach Nienberge I - Südlohner SV I
Spielergebnis 5 : 3
Remmeke, Hans | 2134 | Remis | Dönnebrink, Elmar, Dr. | 2028 |
Kemper, Georg | 1954 | 1-0 | Funke, Reinhard | 2013 |
Schäfer, Günter | 1966 | 1-0 | Kolakovic, Klaudio | 1946 |
Stopka, Tobias | 1971 | 1-0 | Hater, Wolfgang, Dr. | 2072 |
Webner, Dennis | 1907 | Remis | Schmeing, Walter | 2051 |
Lipkin, Ilja | 1905 | Remis | Böcker, Manfred | 1850 |
Becker, Daniel | 1904 | Remis | Rublack, Ralf | 1895 |
Gottkehaskamp, Stefan | 1893 | 0-1 | Sparwel, Oliver | 1934 |
Ein Auf und Ab
Es ist geschafft. Wir werden nicht mehr absteigen. Ansonsten ist zwei Spieltage vor Ende der Saison allerdings noch nichts entschieden, von Platz eins bis acht ist theoretisch wohl noch alles möglich. Die Liga verspricht wieder einmal Spannung bis zum letzten Zug.
Aber zurück in die Gegenwart. Ebenso wie der vorherige Gegner Saerbeck scheint uns auch Südlohn einfach zu liegen. Schon im vergangenen Jahr konnten wir zwei gänzlich unerwartete und am Ende sehr wichtige Punkte einfahren und auch diesmal gingen wir zweifellos als Außenseiter in das Match gegen den Tabellenzweiten.
Der Anfang des Mannschaftskampfes verlief noch recht ausgeglichen. Georg gelang es mit natürlichen Entwicklungszügen eine vorteilhafte Stellung gegen den gegnerischen Isolani zu erlangen. Bald darauf drang er mit einem Turm auf der siebten Reihe ein und auf Grund der exponierten Stellung der schwarzen Dame war ein schneller Figurengewinn die Folge. Noch vor dem 20. Zug gratulierte sein Gegner bereits.
Deutlich schlechter lief es an Brett acht, wo Stefan dem königsindischen Aufbau seines Gegners wenig entgegenzusetzen hatte. Die schwarzen Bauern marschierten, die h-Linie wurde geöffnet und die Schwerfiguren des Nachziehenden fielen über Stefans König her.
An Brett eins bot Hans früh Remis und auch an Brett sieben einigte Daniel sich mit seinem Gegner nach frühem Damentausch schnell auf die Punkteteilung. Somit stand es also 2:2, alles noch offen.
Zu diesem Zeitpunkt musste man als geneigter Nienberge-Fan wohl von einer knappen Niederlage ausgehen. Iljas Partie war taktisch höchst kompliziert, hier war eine Prognose kaum möglich. Am Nebenbrett stand ich selbst mehr und mehr mit dem Rücken zur Wand, ein voller Punkt dementsprechend sehr unwahrscheinlich. Tobias Partie war lange Zeit von beiderseitigem Lavieren geprägt, hier lehnte der Gast ein Remisgebot ab, um auf Gewinn zu spielen. Tobias konnte einen Mehrbauern für sich verbuchen, sah sich dann aber ausgerechnet in der Zeitnotphase mit einem heftigen Königsangriff konfrontiert. Und auch Günter an Brett drei hatte wieder Probleme mit der knapper werdenden Bedenkzeit. Auch hier lehnte der Gegner ein Remisgebot in der Hoffnung ab, Günters isolierten Freibauern erobern zu können.
Dass ausgerechnet Günter uns dann in Führung brachte, war folglich nicht unbedingt zu erwarten. Er blitzte jedoch erneut sehr stark, nutzte einen taktischen Einsteller des Gegners konsequent aus, gewann einen Bauern und bald darauf die Partie. Als Ilja, der erneut eine sehr wilde Partie spielte, durch Zugwiederholung einen weiteren halben Punkt beisteuerte, führten wir also mit 3,5:2,5. Nachdem Ilja lange Zeit das Ruder in der Hand hatte, musste er später eine Qualität geben, um den Mattangriff des Gegners zu stoppen. Danach versuchte er seine Freibauern am Damenflügel in Szene zu setzen, woraufhin sein Gegner sich auf die Zugwiederholung einließ.
Dennoch hatten wir noch einige bange Momente zu überstehen. Tobias erwehrte sich mit Kräften des – glücklicherweise nicht perfekt vorgetragenen – Angriffs des Schwarzen, auch er musste eine Qualität opfern. Ohne rechte Not gab sein Gegner diese kurz darauf aber wieder zurück, wonach Tobias schnell Figuren tauschen und in ein technisch gewonnenes Damenendspiel abwickeln konnte. Durch gute Verteidigungsleistung konnte er somit den entscheidenden Punkt einfahren. Nach dem Fehstart mit 0/2 nun bereits sein viertes Sieg in Serie.
Damit war meine eigene Partie für den Ausgang des Matches belanglos und mein Gegner bot Remis. Ich hatte irgendwann einen Bauern verloren und suchte in der Folgezeit verzweifelt nach Kompensation in Form der ungleichfarbigen Läufer. In der Endstellung bekomme ich wohl den Bauern zurück, wonach Weiß allenfalls leichten Vorteil auf Grund seiner entfernten Freibauern hat. Das wollte sich mein Gegner aber nicht mehr antun, so dass wir zum Schluss einen etwas glücklichen 5:3-Sieg feiern konnten.
Unter dem Strich bedeutet dieser Sieg nun Platz drei in der Tabelle mit nur einem Punkt Rückstand auf die Spitze, aber immerhin drei Zählern Vorsprung auf die Ränge acht bis zehn. Und nicht ganz ohne Stolz lässt sich festhalten, dass Nienberge die meisten Brettpunkte aller Teams aufweist.
Wir freuen uns nun also zunächst einmal über den Klassenerhalt und schauen in den nächsten beiden Begegnungen, was noch möglich ist in dieser Saison, die immer mehr einer Achterbanhfahrt gleicht.
Dennis