Archiv 10/11 - 26.03.2011 Schach Nienberge 03 I - SV Heiden I
Spielergebnis 3,5 : 4,5
Remmeke, Hans | 2134 | Remis | Wienen, Hermann | 1957 |
Schäfer, Günter | 1959 | Remis | Berger, Alfred | 1860 |
Stopka, Tobias | 1975 | 0-1 | Bohn, Andreas | 1856 |
Webner, Dennis | 1895 | Remis | Urbansky, Jan | 1954 |
Lipkin, Ilja | 1905 | Remis | Wetter, Ralf, Dr. | 1942 |
Becker, Daniel | 1904 | Remis | Beyer, Dietmar | 2000 |
Gottkehaskamp, Stefan | 1889 | 1-0 | Schilberg, Ingo | 1795 |
Schipke, Thorsten | 1897 | 0-1 | Ehrlich, Hans-Georg | 1816 |
Spielbericht
Jäh zerplatzt sind auch die letzten Aufstiegsträume nach der knappen Heimniederlage am vergangenen Wochenende gegen den SV Heiden.
3,5 : 4,5 aus unserer Sicht hatte es bereits in der vergangenen Saison – damals noch in Heiden – geheißen. Im Vergleich zum Vorjahr, als wir als Außenseiter in die Partie gingen, hatten sich die Vorzeichen aber nun doch deutlich gedreht. Während Heiden den Weggang gleich drei der ersten vier Bretter verkraften musste, konnten wir uns bekanntermaßen sogar noch verstärken. Und auch wenn die Gäste in Bestbesetzung antraten und bei uns derweil Rainer und Georg (der Mannschaftsführer hat immer Schuld...) fehlten, gingen wir doch klar favorisiert in die Begegnung.
Unsere Gegner können angesichts des drohenden Abstiegs jeden halben Punkt gut gebrauchen und so hielten sie sich denn an den meisten Brettern nicht mit Remisgeboten zurück. Als erster stimmte Ilja an Brett fünf der Punkteteilung zu, kurz darauf einigte sich auch Hans nach einer Partie ohne große Aufreger mit seinem Gegner auf Remis. Und auch Günter, der mit Weiß nichts aus der Eröffnung herausholen konnte, wiederholte alsbald die Züge, so dass es 1,5:1,5 stand.
Entschiedene Partien zeichneten sich dagegen an den beiden hinteren Brettern ab. Stefan hatte den gegnerischen a-Bauern erobern können und weil sein Gegner viel Zeit für die Umgruppierung seiner Figuren benötigte, kam er am Königsflügel nicht zu aussichtsreichem Gegenspiel.
Ersatzmann Thorsten hatte dagegen einen wichtigen Zentrumsbauern eingestellt und suchte in der Folge verzweifelt nach einer Art von Kompensation. Tendenz: zwei Schwarzsiege.
Am spannendsten war an diesem Tag vielleicht die Partie von Daniel, der mit seinem Gegner lange Zeit die Frage diskutierte, wessen König schlechter stand. Ausgang hier absolut ungewiss. Ich selbst sah mich schon nach wenigen Zügen in die Defensive gedrängt, was sich auch bis zum Schluss nicht ändern sollte. Nicht zuletzt der aufreizend geringe Zeitverbrauch meines Gegners trug dazu bei, dass man aus Nienberger Sicht wohl oder übel mit einer Niederlage rechnen musste. Vor diesem Hintergrund lehnte Tobias am Nebenbrett ein Remisgebot ab, um die Chance auf einen Mannschaftssieg zu erhalten.
Wie es dann so oft kommt, kann man sich im Nachhinein über diese Entscheidung natürlich ärgern, denn urplötzlich wurde sein in der Mitte verbliebener König Opfer eines überfallartigen Mattangriffs.
In diesem Moment reichten sich Daniel, dessen Angriff nicht durchschlug, und sein Gegner gerade die Hände zum Zeichen ihrer Punkteteilung. Am Ende war Daniel zu einem Generalabtausch gezwungen, um Materialverlust oder Schlimmeres zu verhindern. Damit lagen wir also mit 2:3 zurück und die Niederlage schien bereits unausweichlich.
Thorsten nämlich verteidigte sich lange, musste aber im Turmendspiel mit zwei Minusbauern schließlich die Waffen strecken.
Mein Gegner ließ vielleicht einige recht aussichtsreiche Fortsetzungen aus und wickelte stattdessen in ein Turmendspiel ab, in dem er meinen König ewig auf der Grundreihe hielt und somit das Remis forcierte. So nutzte also Stefans schön herausgespielter Sieg am Ende nichts mehr, nach der vermeidbaren 3,5:4,5-Niederlage fallen wir auf Platz vier zurück.
Andererseits hätte auch ein Unentschieden keinen allzu großen Unterschied gemacht, der Klassenerhalt ist schließlich bereits sicher und mögliche Ambitionen auf die vorderen Plätze hätten wir fraglos nur mit einem Sieg untermauern können. Kein großer Unterschied, das gilt selbstverständlich nur für uns selbst. Die Heidener hingegen haben nun wieder gute Chancen auf den Klassenerhalt. Leidtragender ist gewissermaßen der SC Steinfurt, der es nun nicht mehr selbst in der Hand hat, den letzten Tabellenplatz zu verlassen.
So steht zum Saisonabschluss in sieben Wochen am denkbar ungünstigsten Termin noch ein für uns relativ belangloses Match beim Tabellenzweiten SC Sendenhorst auf dem Programm.
Dennis