Archiv 10/11 - Schach Nienberge 2003 e.V.

 
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Archiv 10/11 - 1. Spieltag der 1. Mannschaft

Archiv 10/11 - 25.09.2010 Schach Nienberge 03 I - SK Ost-/Westbevern I

Spielergebnis 3,5 : 4,5

Rainer Pielnik 2115 0:1 Daniel Werner 2091
Georg Kemper 1954 0:1 Franz Althoff 2102
Tobias Stopka 1963 0:1 Helmut Haselhorst 2085
Dennis Webner 1895 1:0 Christian Wendker 1997
Ilja Lipkin 1905 0:1 Rainer Stepa 1841
Daniel Becker 1904 1:0 Matthias Weskamp 1753
Stefan Gottkehaskamp 1893 ½:½ Norbert Willermann 1758
Bat-Erdene Damdinbazar 1924 1:0 Sebastian Sandmann 1622

Im Westen was Neues?

Es tut sich etwas in Nienberge. In den vergangenen Jahren hat sich Schach Nienberge 03 als zweitstärkster Verein Münsters etabliert, was die Mitgliederzahlen angeht. Der ersten Mannschaft gelang 2009 der Aufstieg in die Verbandsliga, die Zweite folgte 2010 mit dem Aufstieg in die Verbandsklasse. Für diesen Herbst ist erstmals seit Jahren wieder ein Vereinsturnier angekündigt und das Beste: Es liegen sogar schon Anmeldungen vor!

 

Es weht also ein neuer Wind im (Nord-)Westen Münsters. Grund genug, vor dem ersten Spieltag der neuen Saison, der ausgerechnet mit dem 40. Todestag Erich Maria Remarques zusammenfällt, einmal innezuhalten und über unsere Rolle und unsere Ansprüche in der Klasse nachzudenken.

 

In der vergangenen Spielzeit, unserer ersten in der Verbandsliga, konnten wir die Klasse halten, auch wenn das erst nach dem letzten Spieltag feststand. Im Vergleich zum Vorjahr hat die Mannschaft nun unbestritten an Qualität gewonnen, konnten wir doch zwei starke Neuzugänge gewinnen– böse Zungen werden ohne Detailkenntnis behaupten: abwerben.

 

Nichtsdestotrotz kann es in dieser Saison nur ein Ziel geben und das lautet: Klassenerhalt. Die Ausgangsposition ist zweifellos deutlich besser als noch vor Jahresfrist, weswegen wir dieses Mal eine stärkere Rolle spielen und auf gar keinen Fall wieder bis zum letzten Spieltag zittern wollen. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass wir Punkt um Punkt sammeln müssen, bevor wir anfangen dürfen, von Höherem zu träumen. Und am besten sollten wir mit dem Punktesammeln bereits am ersten Spieltag beginnen. Damit genug der Vorrede, Taten warten.

 

Ausgerechnet gegen den Rivalen aus Westbevern begann für unsere neuformierte Mannschaft das zweite Kapitel des Abenteuers Verbandsliga, sprich: die Saison 2010/11. Ohne Hans und Günter, dafür aber mit den beiden Neuzugängen Rainer und Tobias – und mit Edeljoker Erka – durfte man gegen die ebenfalls nicht in Bestbesetzung auflaufenden Gäste mit einem knappen Ausgang des Matches rechnen.

Einzig an Brett eins stand allerdings ein tatsächliches Duell auf Augenhöhe an, an den Brettern zwei bis vier waren die Westbeverner, an den unteren Brettern eher wir leicht favorisiert. Und tatsächlich sollte es nur zu einer einzigen Punkteteilung kommen.

 

Allerdings dauerte es gerade einmal eineinhalb Stunden, bis Nienberge in Führung ging. Mein Gegner griff bereits früh fehl, so dass er nach nur 17 Zügen mit einem ganzen Turm weniger aufgeben musste. Letztendlich erwies es sich als schlechte Idee, gegen das drohende Abzugsschach ausgerechnet die Dame als Blockadefigur zu benutzen, weil ich diese einfach ablenken und so Material gewinnen konnte.

 

Stefan, nach der eher suboptimal verlaufenen letzten Saison nun etwas tiefer aufgestellt, war einer derjenigen, die eigentlich gewinnen sollten. Leider versäumten wir, dies vor Partiebeginn seinem Gegner mitzuteilen, so dass dieser sich mit aller Macht an den möglichen halben Punkt klammerte. Obwohl Schwarz in der Eröffnung keinerlei Probleme hatte und nach dem frühen Damentausch, welcher dem Gegner die Rochade zerstörte, nicht einen einzigen kritischen Moment überstehen musste, schaffte er es dennoch nicht, entscheidenden Vorteil zu erzielen.

So blieb Stefan denn auch nicht mehr, als nach nur 21 Zügen Remis zu bieten, nachdem sich das Brett spürbar geleert hatte und sich ein ungleichfarbiges Läuferendspiel bei symmetrischer Bauernstruktur anbahnte.


Dass Weiß nicht gerade Georgs Lieblingsfarbe ist, wissen wir spätestens seit dem 0/5-Debakel der abgelaufenen Spielzeit. Gegen den Westbeverner Routinier Franz Althoff ist aber wohl unabhängig von Anzugsvor- oder -nachteil kein Kraut gewachsen, so dass Georg den Ausgleich nicht verhindern konnte. Georgs schwarzfeldriger Läufer schien sich ein wenig verlaufen zu haben, stand er doch auf e3 nur als Statist zwischen den Bauern f2 und d4 herum. Auch als er dann nach f4 beordert wurde, änderte sich wenig an seiner unglücklichen Rolle, nachdem ihm mit dem Bauernzug e2-e3 die Rückzugsmöglichkeiten genommen wurden. Das kostete Georg nach einigen Abwicklungen einen Bauern, und auch wenn er nun zwei verbundene Freibauern auf der a- und b-Linie besaß, marschierte der gegnerische d-Bauer vor bis auf die zweite Reihe und entschied den Tag. 1½:1½.

 

So ist es doch gut, dass wir Erka haben, der immer, wenn er für die Erste spielt, gewinnt. So auch diesmal. Während der Sommerpause hatte er noch mit Erfolgen bei Schnellschachturnieren in Dortmund und Mainz auf sich aufmerksam gemacht, nun gab es für ihn die Gelegenheit zu zeigen, dass er auch mit langer Bedenkzeit ein gefährlicher Spieler ist. Gegen den Westbeverner Ersatzmann diktierte er mit Weiß das Geschehen, hatte allerdings im entscheidenden Moment auch das nötige Quäntchen Glück, als sein Gegner nach einem starken Qualitätsopfer nicht die beste Fortsetzung fand. So gelang es Erka, alle übrigen Figuren abzutauschen, woraufhin er das Endspiel mit Turm gegen Springer mühelos gewann und uns wieder in Führung brachte.

 

Dass ausgerechnet das Ergebnis an Brett eins wieder für den Ausgleich sorgen sollte, hatten wir lange Zeit nun wirklich nicht erwartet. Rainer kam in seinem Debüt im Münsterland gut aus der Eröffnung heraus und angesichts seines enormen Zeitvorteils schien zumindest ein halber Punkt nicht gefährdet. Daniel Werner allerdings lehnte im 18. Zug ein Remisgebot in keinesfalls besserer Stellung ab und schaffte es in der Folgezeit trotz nicht einmal zehn Minuten Bedenkzeit für die restlichen 22 Züge, seine Stellung nach und nach zu verbessern. Erst gewann er einen Bauern, wobei er auch von Rainers ungenauem Spiel profitierte, dann verwertete er diesen Vorteil gekonnt im Doppelturmendspiel und vergrößerte so angesichts der noch laufenden Partien die Sorgenfalten auf den Stirnen der (zugegebenermaßen nicht besonders zahlreich erschienenen) Nienberger Fans.

 

Deren Mienen hellten sich aber kurz vor 20 Uhr wieder merklich auf, als die Zeitnotphase das Blatt zu unseren Gunsten zu wenden schien.

Daniel schien die ganze Partie über am Drücker zu sein, seine Siegesmeldung konnte eigentlich nur eine Frage der Zeit sein. Doch auch er hatte es mit einem bravourös verteidigenden Gegner zu tun, gegen den sich auf dem Brett einfach kein Gewinnrezept finden ließ. Zum Glück erfüllte sich aber Stefans Prophezeiung, der Schwarze werde notorisch in Zeitnot kommen und dort patzen. Und tatsächlich, mit mehr Zeit auf der Uhr hätte er vielleicht nicht seinen König nach g8 und die Dame auf f7 gestellt. Daniel hatte zwar nicht mehr viele Figuren übrig, aber ausgerechnet der weißfeldrige Läufer war ihm geblieben, so dass er – zwar nicht die Dame, aber doch eine Leichtfigur– gewinnen konnte.

 

Tobias hätte sich zu seinem Einstand im Trikot Nienberges sicherlich einen leichteren Gegner als Helmut Haselhorst vorstellen können. So kämpfte er mit den schwarzen Steinen vom ersten Zug an im Grunde nur ums Remis, an mehr war beim besten Willen nicht zu denken. Dieser Kampf kostete ihn viel Zeit und – quasi als direkte Konsequenz – schließlich auch Material. Mit einem Minusbauern sowie einigen Minuten weniger auf der Uhr gelang es Tobias aber, seinen Gegner noch vor ungeahnte Schwierigkeiten zu stellen, so dass er nach dem 40. Zug gar einen Mehrbauern auf der Habenseite verbuchen konnte. Dieser versprach zwar angesichts des starken weißen Freibauerns kaum eine Möglichkeit, die Partie noch zu gewinnen, hätte aber durchaus noch zu einem spannenden Kampf führen können. Doch nach dem zu leichtfertigen Turmtausch gab es keine Möglichkeit mehr, den a-Bauern aufzuhalten, so dass es für Tobias nur noch die Niederlage zu quittieren gab. Damit stand es 3½:3½.

 

Und so fiel die Entscheidung an Brett fünf, wo sich Ilja bereits lange Zeit mit einem Bauern weniger gegen die drohende Niederlage stemmte. Am Ende erfolglos, auch er musste nach und nach alles abtauschen und verblieb in einem Endspiel mit Minusbauern, das es nicht mehr wert war, noch ausgekämpft zu werden.

 

So beginnt die Saison so, wie die vergangene endete: Mit einer Niederlage. Wie wahrscheinlich bei den meisten 3½:4½-Niederlagen gilt auch für dieses Match, dass mehr drin gewesen wäre; zumindest ein Unentschieden hätten wir dann doch gerne erreicht. Aber wie der Volksmund sagt, der Verlierer hat immer Schuld. So wird es also noch ein längerer Weg, bis der Klassenerhalt feststeht. Bis dahin werden wir versuchen, unsere Form beim Vereinsturnier zu verbessern. Schließlich wollen wir auch an Remarques 41. Todestag in Bezug auf unsere Ligenzugehörigkeit ausrufen können: Im Westen nichts Neues.

 

Dennis

 

 

 

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