Archiv 10/11 - 30.10.2010 Indische Dame I - Schach Nienberge 03 I
Spielergebnis 5,5 : 2,5
Schneider, Manfred | 1981 | 1/2 | Remmeke, Hans | 2134 |
Stevermüer, Rüdiger | 1959 | 1-0 | Pielnik, Rainer | 2115 |
Knispel-Roth, Martin | 1917 | 1-0 | Kemper, Georg | 1954 |
Ollech, Dirk | 1856 | 1-0 | Schäfer, Günter | 1983 |
Wigger, Reiner | 1842 | 1-0 | Stopka, Tobias | 1963 |
Tenberge, Norbert | 1830 | 1-0 | Webner, Dennis | 1885 |
Wichmann, Norbert | 1813 | 0-1 | Lipkin, Ilja | 1905 |
Janocha, Hans-Dieter | 1651 | 0-1 | Becker, Daniel | 1904 |
Agonie
oder "Eigentlich..."
Eigentlich habe ich ja keine Lust, einen Spielbericht zu schreiben. Zu traurig war unsere Vorstellung am vergangenen Spieltag der noch jungen Saison, zu schlecht auch das eigene Spiel. Aber wir wollen zumindest unserer Chronistenpflicht genügen, daher das Wichtigste in Kürze:
Vor Jahresfrist habe ich so etwas in der Art wie „Schaurig schwaches Schach an Halloween“ bezüglich unserer Zweitrundenniederlage gegen Sendenhorst geschrieben, eine Formulierung, die sich bedauerlicherweise 1:1 auf die neue Saison übertragen ließe. Mit dem einzigen Unterschied, dass das Grauen 2010 bereits am Vorabend des Allerheiligenabends eintrat.
Momentan sind wir nämlich einfach zu schlecht für die Verbandsliga. Nach dem etwas unglücklichen 3,5:4,5 gegen Westbevern hatten wir uns doch eigentlich viel vorgenommen, damit das Ergebnis dieses Mal besser würde. Wurde es aber nicht. Und das trotz Bestbesetzung und trotz eines alles andere als übermächtigen Gegners.
Immerhin der Anfang war gut: Ilja spielte quasi als einziger in Normalform und fuhr einen souveränen Sieg ein; er erbeutete eine (indische?) Dame. Daniel siegte nur kurze Zeit später, von dieser Partie habe ich auf Grund der erschreckenden Enge, die es einem nahezu unmöglich machte, ohne größeren Aufwand einen Blick auf die anderen Bretter zu erhaschen, leider nichts mitbekommen können.
Zwischenstand 2:0, eigentlich lief also alles nach Plan. So weit so gut, kurz darauf verlor allerdings Rainer, der erneut die schwarzen Steine führte. Seinen Einstand in Nienberge hatte er sich sicherlich anders vorgestellt.
Etwas ungläubige Blicke huschten dann durch den Saal, als Günters Gegner auf Zeit reklamierte, waren doch alle anderen noch nicht einmal annähernd in einer möglichen Zeitnotphase angelangt.
In diesem Stile ging es weiter; auch Tobias überschritt mit seinem 40. Zug die Zeit. Ob das an den etwas antiquiert anmutenden analogen Uhren lag, die wir einfach nicht mehr gewohnt sind? Wie dem auch sei, das Schauerspiel jedenfalls nahm seinen Lauf...
Zu Georgs Weißserie braucht man ja im Grunde keine Worte mehr zu verlieren und da auch ich selbst keine sonderliche Lust verspürte, mich mit einer Minusfigur im Endspiel lange zu quälen, stand um kurz nach acht der Sieg der Indischen Dame fest. Immerhin gelang es Hans noch, sein Endspiel mit Läufer gegen Turm remis zu halten, der gedeckte Freibauer erwies sich als ausreichende Kompensation.
Kurzum: Gegen den nominell schwächsten Gegner der Liga, der mit zwei Ersatzleuten antrat, waren wir in Bestbesetzung chancenlos und mit 2,5:5,5 sehr gut bedient. Nun brauchen wir erstens ein wenig Zeit, um das Erlebte zu verarbeiten, und zweitens dringend ein Erfolgserlebnis. Aber eigentlich kann es ja nur besser werden, sollte man meinen...
Dennis